Starfotograf Oliviero Toscani ist ab Donnerstag mit zwei Ausstellungen, einem Talk und einer Masterclass in Graz zu erleben.
Wien/Graz. Fotograf Christian Jungwirth hat eine Art Bucket-List: Auf dieser stehen Berufskollegen, deren Arbeiten er gern ausstellen würde. Dazu gehörte stets auch Oliviero Toscani, u. a. Schöpfer der legendären und legendär umstrittenen Benetton-Sujets.
Jahrelang schon war man in Kontakt, als Toscani im Februar Geburtstag hatte, schrieb ihm Jungwirth ein SMS. Toscani antwortete mit einer Einladung. Ergebnis der Treffens: Toscani ist diese Woche in Graz – und zu allem bereit: Er, der Ausstellungen eigentlich ablehnt, zeigt, erstens, seine Bilder in Jungwirths Atelier am Opernring, das in diesem Herbst sein Zehn-Jahr-Jubiläum feiert. Zweitens wird der Mailänder am Donnerstag im Grazer Congress einen Vortrag halten. Drittens wird er am Samstag und Sonntag eine zweitägige Masterclass abhalten. „Is taking pictures enough to be a photographer?“ lautet der Titel des Workshops mit dem agilen 77-jährigen Querdenker, der sich explizit nicht nur an Fotografen richtet. Jungwirth selbst hat eine solche Masterclass schon miterlebt – und verspricht ein ungewöhnliches und lohnendes Erlebnis, bei dem es nicht um Technik, sondern um Perspektiven und Sinnfragen gehe. Passend dazu zeigt Toscani, viertens, ab Montag im Landhaushof dann auch noch Bilder seines Projekts „Razza Umana“, für das er seit 2007 um die Welt reist: Sein Ziel: die Vielfalt der Menschen einzufangen.
Infos und Anmeldung: mail@atelierjungwirth.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2019)