Türkei/Syrien

Die Zickzack-Diplomatie der USA

Einmal sagt er so, ein anderes Mal so: Donald Trump verwirrt im Syrien-Krieg Freund wie Feind. Bisher profitieren davon vor allem die Gegner der USA.
Einmal sagt er so, ein anderes Mal so: Donald Trump verwirrt im Syrien-Krieg Freund wie Feind. Bisher profitieren davon vor allem die Gegner der USA. (c) APA/AFP/SAUL LOEB (SAUL LOEB)
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US-Präsident Trump gibt nicht nur den Alliierten Rätsel auf, sondern auch seinen Parteifreunden.

New York. Vor zehn Tagen hatte Donald Trump Recep Tayyip Erdoğan per Telefon de facto grünes Licht für eine Offensive in Syrien gegeben. Nun erließ der US-Präsident Sanktionen gegen die Türkei für ebendiesen Einmarsch. Das Weiße Haus fordert Erdoğan zu einem „sofortigen Waffenstillstand“ auf und will Vizepräsident Mike Pence nach Ankara schicken, um zwischen den Konfliktparteien in Nordsyrien zu vermitteln.

Dabei ist unklar, wie der Schaden repariert werden soll. Die USA haben ihre Truppen aus Nordsyrien abgezogen und auch einen Gutteil der 1000 Soldaten aus dem Rest des Landes vorübergehend in den Irak verlegt. Russland und der von Moskau gestützte Diktator Baschar al-Assad kontrollieren weite Teile des bisher von Kurden verwalteten Nordsyrien. Es hagelt Kritik am US-Präsidenten: Mit seinem unbedachten Rückzug aus Syrien habe er im Norden des kriegsgeplagten Landes ein Vakuum hinterlassen, das eine Wiedergeburt der besiegt geglaubten Terrororganisation IS ermöglichen könnte.

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