Foxconn: Nach Selbstmord-Serie 30 Prozent mehr Lohn

Labour union protester holds a flower to symbolise mourning in front of banners during a protest outs
(c) Reuters (Nicky Loh)
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Die Lohnerhöhung um 143 Euro gilt ab sofort. Seit Jahresbeginn haben beim chinesischen iPhone-Hersteller zehn Mitarbeiter Selbstmord begangen. Dem Unternehmen wird ein "militärischer" Management-Stil vorgeworfen.

Nach der Selbstmordserie unter seinen Mitarbeitern erhöht der weltgrößte Elektronik-Hersteller Foxconn, der auch das Lifestyle-Handy "iPhone" herstellt, die Löhne um 30 Prozent. Ein Unternehmenssprecher in Taipeh sagte nach taiwanesischen Medienberichten am Mittwoch, die Lohnerhöhung von monatlich 900 auf 1200 Yuan, umgerechnet 143 Euro, gelte ab sofort. Der Anstieg geht noch über die vergangene Woche angekündigten 20 Prozent hinaus.

"Militärisch" beschriebener Managementstil

Seit Anfang des Jahres haben sich in dem Foxconn-Werk im südchinesischen Shenzhen zehn Mitarbeiter selbst umgebracht und drei weitere einen Selbstmord versucht. In dem Werk sind mehr als 300.000 Menschen beschäftigt. Die Selbstmorde haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, die niedrigen Löhne und auch den als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn ausgelöst.

Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell, Motorola, Nokia und Nintendo, die bei dem Unternehmen fertigen lassen, haben eigene Ermittlungen eingeleitet. Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbstmorde auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler junger Wanderarbeiter wegen der schlechten Bezahlung hin.

(Ag.)


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