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Mitreden beim Thema Bildung: Soll das Kind in die "Schule ums Eck"?

Die Wiener Arbeitsmarktexpertin Judith Pühringer berichtet über die Entscheidung gegen eine „Bobo"-Schule für ihr Kind. Und Jakob Zirm erklärt, warum es problematisch ist, wenn Spitzenpolitiker Wasser predigen und Wein Trinken. Diskutieren Sie mit!

Die Schulpolitik ist ein brisantes Thema. Eines, das den höchstpersönlichen Lebensbereich betrifft - und gleichzeitig höchst relevant für unsere Gesellschaft ist. Das zeigt auch der Gastkommentar von Arbeitsmarktexpertin Judith Pühringer, die in der „Presse“ über die Suche nach einer Schule für ihre Tochter berichtet. Die Wahl fiel auf eine Schule mit höherem Migrantenanteil - und gegen die „Bobo"-Schule. Wobei: „Weder die eine noch die andere Schule bildet die Stadt, in der wir leben ab“, schreibt Pühringer und fragt sich: „Warum gibt es keine Aufteilung, keine Quoten und keine vorgegebene Durchmischung?“

Jakob Zirm meint in einem Kommentar, dass die „oft beschworenen Parallelgesellschaften“ auch dadurch entstehen, „dass ein Teil der Gesellschaft sich aktiv aus dem öffentlichen Schulsystem verabschiedet“. Wen er damit meint? Unter anderem Spitzenpolitiker, die Wasser predigen und Wein trinken. Hier geht's zum Kommentar: „Es geht nicht um den Porsche, aber um die Privatschule."

Eine Lanze für die „Schule ums Eck“ wollte Ex-Querschreiberin Sibylle Hamann schon vor einigen Jahren in ihrer Kolumne brechen. Hamann: „Die Volksschule ist eine echte Gesamtschule; ein Ort, an dem alle Gesellschaftsschichten zusammenkommen, arme und reiche, bildungsnahe und bildungsferne, privilegierte und marginalisierte. Genau das ist eine Chance, die man sonst kaum irgendwo bekommt – und offensiv nützen sollte.“ Heute ist Hamann bei den Grünen, die derzeit Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP führen und ein eine Schule fordern, in der alle Kinder von sechs bis 14 Jahren gemeinsam unterrichtet werden.

Viele sehen es anders als Hamann, das zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass Eltern ziemlichen Aufwand betreiben, ihr Kind in der Wunschschule unterzubringen. So ist es etwa ein offenes Geheimnis, dass Eltern einen Scheinwohnsitz annehmen. Dass die Wahl der Schule alles andere als egal ist, meinten im Vorjahr auch zwei Volksschuldirektorinnen in einem viel diskutierten Artikel von unserer Bildungsexpertin Julia Neuhauser. Die Direktorinnen schildern, was sich hinter den Fassaden von Wiener Brennpunktschulen abspielt: „Wir ziehen eine Generation von Analphabeten heran“.

Nun ist Ihre Meinung gefragt: Ist die „Volksschule ums Eck“ das beste für das Kind? Was soll die Politik fördern? Und: Welche Entscheidungen haben Sie bei der Schulbildung getroffen?


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