US-Vergeltungsaktion

Erneuter Cyber-Angriff gegen Iran nach Ölanlagen-Attacke

APA/dpa/Sina Schuldt
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Washington soll Insidern zufolge eine Vergeltungsaktion Ende September gestartet haben. Die USA sollen versucht haben, eine Cyberoperation durchzuführen.

Die USA haben laut Insidern erneut einen Cyber-Angriff auf den Iran gestartet. Der Schritt sei Ende September nach den Attacken auf Ölanlagen des US-Verbündeten Saudi-Arabien erfolgt, sagten zwei Vertreter der US-Regierung der Nachrichtenagentur Reuters. Der Cyber-Angriff habe darauf abgezielt, den Iran an der Verbreitung von "Propaganda" zu hindern. Demnach soll versucht worden sein, die Hardware iranischer Systeme anzugreifen. Das US-Verteidigungsministerium wollte sich nicht äußern. Offiziell haben die USA mit der Entsendung Tausender weiterer Soldaten nach Saudi-Arabien reagiert, um die Verteidigungsmöglichkeiten des Partners zu stärken.

Unter Experten gelten solche Cyber-Angriffe als Weg zur Vergeltung, ohne den Gegner frontal anzugreifen. "Man kann Schaden verursachen, ohne Menschen zu töten oder Dinge in die Luft zu sprengen", sagte etwa James Lewis vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien in Washington.

Es ist nicht der erste Cyber-Angriff der USA gegen den Iran. Schon im Juni dieses Jahres griff der New York Times zufolge in der „Tankerkrise“ die militärischen Computersysteme an.

Am 14. September war bei einem Drohnen-Angriff das Zentrum der saudi-arabischen Ölindustrie getroffen worden. Fast die Hälfte der Produktion des weltgrößten Öl-Exporteurs wurde lahmgelegt. Offiziell reklamierten vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Jemen die Tat für sich. Saudi-Arabien, die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland machen aber den Iran direkt verantwortlich, was Teheran zurückweist. Kurz nach den Attacken verhängte Washington deswegen weitere Sanktionen gegen das Land. Zwischen den USA und dem Iran haben sich die Spannungen deutlich zugespitzt, nachdem US-Präsident Donald Trump das internationale Atomabkommen mit dem Iran 2018 einseitig aufgekündigt hatte.

(APA/DPA/bagre)

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