Kommentar

Es geht nicht um den Porsche, aber um die Privatschule

Was Spitzenpolitiker mit ihrem Geld kaufen, ist deren private Angelegenheit. Problematisch ist es aber, wenn ein Gesellschaftsbild vertreten wird, das sich privat nicht widerspiegelt.

Viel Aufregung gab es zuletzt um Porsche-fahrende SPÖ-Politiker. Sowohl der über 20 Jahre alte 911er von Ex-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda als auch der Porsche Macan von SPÖ-Tirol Chef Georg Dornauer sorgten für öffentliche Kritik. Der Vorwurf: Vertreter einer selbstdefinierten Arbeiterpartei sollten keine Luxusobjekte besitzen. Ähnliche Anwürfe gab es in Deutschland vor einem Jahr gegen die SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli, nachdem Fotos von ihr mit einer Rolex publik wurden.

Diese Kritik ist auf mehreren Ebenen völlig falsch.

Nicht nur, dass Spitzenpolitiker de facto Top-Manager sind, die eben entsprechende Gehälter verdienen und mit ihrem Geld dann natürlich auch machen können, was ihnen beliebt. Es gibt auch inhaltlich überhaupt keinen Grund für Kritik: So fordert ja kein sozialdemokratischer Politiker, dass Geringverdiener weniger Geld erhalten sollen oder die Mittelschicht gefälligst bescheidener zu leben hat.


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