Missbrauchsskandal in Frankreich

François Ozon: „Die klerikale Obrigkeit wusste, was er trieb“

François Ozon (l.) am Set seines Films, dessen Produktion lang geheim blieb: Unter unauffälligem Arbeitstitel wurde direkt in Lyon gedreht, wo sich der Missbrauchsskandal zutrug.
François Ozon (l.) am Set seines Films, dessen Produktion lang geheim blieb: Unter unauffälligem Arbeitstitel wurde direkt in Lyon gedreht, wo sich der Missbrauchsskandal zutrug.Jean-Claude Moireau
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Im Missbrauchsskandal um den französischen Priester Bernard Preynat steht manches Urteil noch aus. François Ozon gibt in seinem Drama „Grâce à Dieu“ den Opfern eine Stimme und zeigt auf, wie Verdrängung in der Kirche abläuft.

Seit 2016 erschüttert ein schwerer Missbrauchsskandal Frankreichs katholische Kirche: Philippe Barbarin, Erzbischof von Lyon, wird Vertuschung einschlägiger Vergehen des Priesters Bernard Preynat vorgeworfen. Nicht zuletzt auf Druck eines Opfervereins musste er sich vor Gericht verantworten und sein Amt im Juni ruhend stellen. Regie-Tausendsassa François Ozon hat die Aufdeckung des Falls in ungewohnt nüchterner Manier verfilmt. Beinahe wäre das brisante Drama mit dem deutschen Titel „Gelobt sei Gott“ verboten worden.

Die Presse: Filme nach wahren Begebenheiten erscheinen meist post factum. „Grâce à Dieu“ feierte Berlinale-Premiere, als betreffende Gerichtsverfahren noch liefen. Wie haben Sie das geschafft?

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