Microsoft: "Nicht wir sind unsicher, sondern Google"

Steve Ballmer
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Der Windows-Hersteller reagiert auf Berichte, laut denen Google Windows aus Sicherheitsgründen nicht mehr intern einsetzen will. Microsoft sieht sich durch Positivkritik aus der Hackerszene bestätigt.

Nachdem bekannt wurde, dass Google aus Sicherheitsgründen keine Windows-Systeme mehr bei sich einsetzen möchte, folgte jetzt die Retourkutsche von Microsoft. Windows-Team-Blog-Chef Brandon LeBlanc sieht eine gewisse Ironie darin, dass Google ausgerechnet Microsoft-Produkte als unsicher bezeichnet. Immerhin hätte die renommierte Yale-Universität aus Sicherheit- und Datenschutzgründen nicht auf Googl Apps und Gmail umgestellt, so der Microsoft-Mann.

Microsoft sieht sich bestätigt

LeBlanc reicht es aber nicht, den Schwarzen Peter wieder Google zuzuschieben. Er zitiert einen Artikel bei Cnet, dem zufolge Hacker zugeben würden, dass Microsoft in Sachen Sicherheit gute Arbeit leisten würde. Microsoft würde die Kundensicherheit als starke Priorität sehen, so LeBlanc. Als Beispiel nennt er die automatische Update-Funktion in Windows-Betriebssystemen und die BitLocker-Verschlüsselungsfunktion von Windows 7.

Internet Explorer als Einfallstor für Hacker

Auslöser für Google, Windows zu verweigern, war laut einem Bericht der Financial Times der Hacker-Angriff auf die Niederlassung in China. Soweit bisher bekannt ist, konnten die Angreifer eine Sicherheitslücke im veralteten Internet Explorer 6 ausnützen. Es stellt sich natürlich die Frage, wieso ein Mitarbeiter eines Konzerns, der für modernste Web-Technologie steht, mit einem veralteten Browser im Netz war. Die aktuelle Version 8 des Internet Explorer wäre von dem Angriff unbeeindruckt gewesen.

Google: Nur noch Macs und Linux

Laut dem Bericht sollen Mitarbeiter nur noch Linux oder Mac OS X als Betriebssysteme in Google-Arbeitsstätten zur Verfügung kriegen. Wer weiterhin Windows einsetzen will, benötige eine Sondergenehmigung hochrangiger Mitarbeiter, heißt es. Google plant auch ein eigenes Betriebssystem. Chrome OS soll im Herbst auf den Markt kommen, ist aber rein auf Webanwendungen ausgelegt und wird vorerst nur für Netbooks erscheinen.

(Red.)

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