Weinkarte

Im Keller: „Riesling Ungeheuer 2017" vom Weingut Von Winning

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Eine Laune der Natur lässt die Rieslinge so unverwechselbar werden.

Manchmal braucht es einen Anlass, um eine gute Flasche aufzumachen. Vor 150 Jahren war ein solcher. Im November 1869 wurde nach zehnjähriger Bauzeit der Suezkanal eröffnet, und kredenzt wurde dem Vernehmen nach ein Ungeheuer. „Riesling Forster Ungeheuer" nämlich. Als ich mich vor einiger Zeit blind durch deutsche Rieslinge getrunken habe, hat dieses Ungeheuer wieder zugeschlagen. „Weingut Von Winning Riesling Forster Ungeheuer 2017" brillierte und stach unter den Großen Gewächsen hervor. Leichtfüßig trotz seiner 13,5 Volums­prozent, feines Zitrusaroma, fast schon irritierend freundlich.

Es sind die schwarzen Basaltsteine, die diese Lage Ungeheuer so einzigartig machen. Das vulkanische Gestein nimmt tagsüber die Wärme auf und gibt sie in den kühlen Nächten feindosiert ab. Diese Laune der Natur lässt die Rieslinge so unverwechselbar werden. Den Namen verdankt die Lage übrigens einem Amtsschreiber namens Ungeheuer. Bürokratie gebiert mitunter also auch angenehme Ungeheuer.

Von Winning, „Riesling Ungeheuer 2017", 36 Euro bei Wagner, wagners-weinshop.com

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