Özil verteidigt Erdogan-Foto: "Rassismus war immer da"

Mesut Özil
Mesut Özilimago/Sven Simon
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Mesut Özil beklagt die Anfeindungen und dass Rassismus inzwischen in der deutschen Gesellschaftsmitte angekommen sei.

Für Deutschlands Ex-Nationalspieler Mesut Özil ist der Rassismus in Deutschland "in der Mitte der Gesellschaft" angekommen. "Unglücklicherweise ist Rassismus nicht mehr länger ein Thema der Rechten", sagte der Fußball-Weltmeister von 2014 im Interview des Portals "The Athletic" am Donnerstag und sprach damit erstmals öffentlich über die hitzig diskutierte Causa des vergangenen Sommers.

Knapp 15 Monate nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekräftigte Özil seine Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund und verteidigte sein umstrittenes Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. "Nach dem Foto habe ich mich nicht mehr geschützt, nicht mehr respektiert gefühlt. Ich wurde rassistisch angegangen - sogar von Politikern und bekannten Persönlichkeiten", sagte Özil, der nach der WM-Endrunde 2018 zurückgetreten war. Auslöser war das Erdogan-Foto vor der WM, das in Deutschland zum Politikum und Anlass zu lautstarken Diskussionen über Rassismus wurde.

Er sei aufs Schlimmste beleidigt worden, meinte Özil. Zudem hätten sich Geschäftspartner von ihm abgewandt und Wohltätigkeitsorganisationen ihn als Botschafter fallengelassen. "Es fühlte sich so an, dass, wenn ich mich dafür entschuldige und zugebe, dass es ein Fehler war, alles gut wäre", sagte Özil. "Das würde ich nie tun. Rassismus war immer da, aber diese Situation wurde von diesen Menschen als Entschuldigung dafür genutzt, ihn auszuleben.“ (APA/dpa)

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