Stellungnahme

ORF nimmt Kritik ernst, weist Pauschalurteile aber zurück

In einem offenen Brief kritisierten Autoren, Dramatiker und die Chefin von Asyl in Not die Nordsyrien-Berichterstattung des ORF. Nun antwortet ORF 2-Chefredakteur Matthias Schrom-Kux und wehrt sich gegen „unverantwortliche und haltlose Pauschalaburteilungen“.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

bezugnehmend auf den von Ihnen auch in der „Presse" online und über soziale Netzwerke veröffentlichten Offenen Brief an ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz halte ich fest:

Wir nehmen Kritik an unserer Berichterstattung generell sehr ernst, diese unverantwortliche und haltlose Pauschalaburteilung weise ich im Namen des ORF jedoch vehement zurück. Sie ist nicht nur nicht tolerierbar, sondern gefährdet einen unserer verdientesten Korrespondenten, der weltweit über große Erfahrung verfügt und dessen journalistische Integrität unbestritten ist, in seiner Sicherheit und Arbeit inmitten des Kriegsgebiets.

Die Tatsache, dass Jörg Winter Beiträge für den von der Kritik explizit ausgenommenen ORF-Radiosender Ö1 ebenso liefert wie für die ZIBs und das ORF-Online-Angebot, lässt die Vorwürfe im Offenen Brief besonders absurd erscheinen. Der ORF berichtet in all seinen Nachrichtensendungen in TV, Radio und online seit Tagen umfassend, behutsam, faktengetreu und unter Einhaltung der strengen journalistischen Kriterien. Jegliche unterstellte Parteilichkeit ist selbstverständlich nicht zutreffend. Verpflichtet sind unsere Journalistinnen und Journalisten ausschließlich den Österreicherinnen und Österreichern, die unsere Nachrichtenangebote nutzen.

Dieser Verantwortung ist sich der ORF tagtäglich bewusst und das anhaltend große Vertrauen der Österreicher/innen in die Nachrichtenangebote des ORF ist hier viel mehr Auftrag als Auszeichnung. Zur Verdeutlichung dieser gesellschaftlichen Verpflichtung sei an dieser Stelle auch angeführt, dass der ORF und die Stiftung NACHBAR IN NOT mit heute, Donnerstag, 17. Oktober, die Aktion „Hilfe für Syrien“ gestartet haben. Wir wollen damit neben der aktuellen Berichterstattung auch eine Plattform zum Handeln bieten, und ich bitte Sie, den dringenden Hilfsappell der NACHBAR IN NOT-Organisationen mit Spendenaufrufen zu unterstützen, anstatt den ORF völlig ungerechtfertigt in seiner journalistischen Integrität zu kritisieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Matthias Schrom-Kux

Chefredakteur ORF-2-Info

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