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Netflix wächst – und wird geklagt

Netflix – erfolgreicher als erwartet.
Netflix – erfolgreicher als erwartet.(c) REUTERS (Mike Blake)
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Der Streaming-Riese hat im dritten Quartal 6,8 Millionen neue Kunden gewonnen.

Los Angeles/Panama-Stadt. Die Erfolgsgeschichte von Netflix geht trotz aufkommender Konkurrenz weiter: Das US-Filmportal überraschte am Donnerstag mit kräftig gestiegenen Abo-Zahlen, nachdem diese im Sommer die Erwartungen verfehlt hatten. Das Filmportal profitierte dabei unter anderem vom Start der dritten Staffel der Mystery-Serie „Stranger Things“ und der Serie „13 Reasons Why“.

So gewann Netflix im dritten Quartal 6,8 Millionen neue Kunden, während es im Vorquartal lediglich 2,7 Millionen gewesen waren. Damit blieb Netflix zwar unter seiner eigenen Prognose, übertraf aber die Markterwartungen. Insgesamt beliefen sich die bezahlten Mitgliedschaften zum Quartalsende auf 158 Millionen.

Der Gewinn schnellte um 65 Prozent auf 665 Mio. Dollar (603,17 Mio. Euro) und übertraf die Analystenschätzungen. Der Umsatz stieg um 31 Prozent auf 5,2 Mrd. Dollar. Doch rechnet der Konzern angesichts hoher Produktions- und Marketingkosten mit weniger Überschuss zum Jahresende.

Ab November wollen Apple und Walt Disney Netflix mit eigenen Streamingdiensten auf den Pelz rücken. Netflix begegnet dieser Konkurrenz jedoch demonstrativ selbstbewusst. Die neuen Angebote würden zwar viel Lärm machen und Netflix kurzfristig womöglich etwas belasten, heißt es im Brief an die Aktionäre. Doch kein Wettbewerber habe eine vergleichbare Vielfalt und Qualität, deshalb werde Netflix weiter wachsen. Im vierten Quartal baut Netflix vor allem auf Filmproduktionen wie Martin Scorseses „The Irishman“ mit den Hollywood-Stars Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci.

Klage wegen Geldwäschefilms

Unterdessen sieht sich der erfolgsverwöhnte Konzern einer Klage ausgesetzt. Der mit Stars wie Meryl Streep und Antonio Banderas besetzte Film „Die Geldwäscherei“ über den weltweit als Panama Papers bekannt gewordenen Steuerskandal wird Thema vor Gericht. Die in den Fall verstrickte Kanzlei Mossack Fonseca hat Klage bei einem Gericht in Connecticut gegen den US-Filmverleiher eingereicht, der den Streifen von Steven Soderbergh in die Kinos bringt.

„In seinem Film werden die Kläger(Mossack und Fonseca, Anm.) als rücksichtslose, gleichgültige Anwälte diffamiert und porträtiert“, heißt es in der Reuters vorliegenden Klageschrift. Im offiziellen Trailer zum Film wird die folgende Frage gestellt und beantwortet: „Wie bleiben 15 Millionen Millionäre in 200 Ländern reich? Mit Anwälten wie diesen.“ (APA/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2019)

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