Audi steigt aus der Entwicklung von elektrischen Passagierdrohnen aus – wenig überraschend.
In keinem Stimmungsbild zukünftigen Verkehrsgeschehens dürfen sie fehlen: elektrisch schwirrende Passagierdrohnen, die unsere Städte von der Stauplage befreien und Fahrspaß auch in der dritten Dimension bereitstellen. Tatsächlich sind auf der ganzen Welt Dutzende Start-ups entstanden, die für ihre Vorhaben fleißig Geld von Investoren und aus Förderungen einsammeln. Wenn es nur so einfach wäre, die Vehikel nicht nur zu PR-Zwecken für einige Minuten in die Luft zu bekommen, sondern dort auch dauerhaft zu halten – zumindest lang genug, um vernünftige Distanzen mit den erforderlichen Sicherheitsreserven bestreiten zu können. Genau das ist mit elektrischem Antrieb nicht in Sicht, denn was schon bei E-Autos ein Problem darstellt – die schweren Energiespeicher – potenziert sich beim Gang in die Höhe.
„Flugdrohnen gibt es längst“, sagt dazu TU-Professor Ernst Pucher, „sie heißen Hubschrauber.“ Diese hätten noch viel Potenzial, leiser und effizienter zu werden.
Als prominenter Betreiber eines E-Flugtaxi-Projekts hat nun Audi den Stecker gezogen: „Zu komplex“, „fraglich“ die Durchsetzung. Anderswo darf freilich weitergeträumt werden. (tiv)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2019)