US-Produktion

Donald Trump und Louis Vuitton machen gemeinsame Sache

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Das französische Luxuskonglomerat LVMH hat eine neue Produktionsstätte von Louis Vuitton in Texas eröffnet und damit einen lukrativen Deal abgeschlossen. Für "Made in France" ist es damit wohl zumindest in den USA vorbei.

Zwei Big Player der Politik und der Welt der Luxusmode trafen am Donnerstag im texanischen Johnson Country aufeinander. US-Präsident Donald Trump war bei der Eröffnung der neuen Firma Louis Vuitton namens Rochambeau Ranch dabei und schnitt unter mit Bernard Arnault, Gründer, und Vorsitzender von LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton, dem größten Luxuskonglomerat der Welt, ein symbolisches blaues Band durch.

Arnault sei ein "Künstler" und "Visionär", der eine gutes Investment in Texas und amerikanische Jobs gemacht habe, so der Präsident. Denn mit dem neuen Standort hat sich Louis Vuitton auch der „Pledge to America's Workers" Initiative, die mehr Arbeitsplätze in den USA schaffen soll, angeschlossen. Die Marke sei ihm natürlich bekannt. "Es hat mich über die Jahre sehr viel Geld gekostet", scherzte Trump, wie die „New York Times" berichtet.

Aufseiten von Louis Vuitton sei man sehr geehrt über den Besuch des Präsidenten. "Ich bin nicht hier um die Politik zu beurteilen. Ich habe keine politische Rolle, ich bin nur eine Business-Person", so Arnault im Gespräch mit der Zeitung weiter.

Denn die Kooperation mit den USA habe einige Vorteile. Dem Luxuskonzern wurde ein zehnjähriger Steuernachlass in der Höhe von 75 Prozent genehmigt, dem möglichen Maximum nach US-Recht. Außerdem wurde der Ausbau einer Zufahrtsstraße zur Fabrik und anderen Infrakstrukturmaßnahmen mit einer Million US-Dollar aus öffentlicher Hand unterstützt.

Brechen nun neue Zeiten für Louis Vuitton in den USA an?
Brechen nun neue Zeiten für Louis Vuitton in den USA an? (c) APA/AFP/NICHOLAS KAMM (NICHOLAS KAMM)

Was wird aus Made in France?

Alle Materialien, sogar die Fäden, stammen aus Europa, aber die Mitarbeiter aus den USA. Bereits bisher stammen schätzungsweise die Hälfte der in den USA verkauften Taschen nicht aus Frankreich, sondern aus zwei Produktionsstätten in Kalifornien in San Dimas und Irwin, die bereits seit etwa 30 Jahren bestehen. In Zukunft wird es wohl hauptsächlich Louis Vuitton "Made in U.S.A." in den USA zu kaufen geben.

Auf Twitter macht sich darüber bereits Unmut breit. Luxus aus Texas, damit lässt sich nicht ganz so klingend Werbung machen.

Und wie sieht es damit aus, dass die Modegruppe indirekt politisch Stellung bezieht? LVMH ist die erste große Modegruppe, die so öffentlich mit dem US-Präsidenten kooperiert, auch wenn man sich von der politischen Seite distanziert. Trotzdem birgt die Kooperation Risiken. Denn immerhin sind Konsumenten immer bewusster und verlangen, dass Marken für ihre Werte einstehen.

Schon andere Marken haben mit den Verbindungen zum US-Präsidenten zu kämpfen. So etwa New Balance oder Home Depot. Und auch die Fitnesskette Equinox und Soul Cycle wurden stark kritisiert und teilweise boykottiert, nachdem ihr Besitzer Stephen Ross ein Fundraising-Dinner für Trump in den Hamptons organisierte.

>> New York Times

(chrile)

(chrile )

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