Wullowitz: Zweites Opfer der Messerattacke verstorben

OBEROeSTERREICH: ASYLWERBERUNTERKUNFT WULLOWITZ
OBEROeSTERREICH: ASYLWERBERUNTERKUNFT WULLOWITZFOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Der Flüchtlingsbetreuer überlebte den Angriff nicht. Ein Asylwerber war am Montag auf den 32-Jährigen mit einem Messer losgegangen.

Die Messerattacken von Wullowitz in Oberösterreich haben ein zweites Todesopfer gefordert: Der Flüchtlingsbetreuer, der am Montag in einer Asylunterkunft in dem Grenzort in Oberösterreich niedergestochen worden war, ist am Freitag verstorben. Das teilte die Polizei am Freitag unter Berufung auf das Kepler Uniklinikum mit.

Ein 33-jähriger Asylwerber aus Afghanistan war auf den 32-jährigen Betreuer mit einem Messer losgegangen. Danach flüchtete er zunächst mit einem Fahrrad, ehe er unweit der Flüchtlingsunterkunft einen 63-jährigen Landwirt, dessen Auto er anschließend zur Flucht benutze, in dessen Garage erstochen haben soll.

Zweifacher Mordverdacht

Gegen den Tatverdächtigen wird nun wegen zweifachen Mordes ermittelt. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Über den Verdächtigen war am Mittwoch vom Landesgericht Linz die Untersuchungshaft verhängt worden.

Die Staatsanwaltschaft geht in beiden Fällen von einem bedingten Mordvorsatz aus. Offenbar war der 33-Jährige mit dem Betreuer wegen der Arbeitssituation des Asylwerbers in Streit geraten und hatte deshalb zum Messer gegriffen.

Die Asylunterkunft in Wullowitz wurde kurz nach der Tat geschlossen. Die 20 Bewohner wurden in andere Quartiere verlegt.

Rotes Kreuz betroffen

Der oberösterreichische Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger reagierte betroffen auf den Tod des Betreuers und langjährige Rotkreuz-Mitarbeiters und sprach in einer Aussendung sein Mitgefühl: „Unsere Gedanken sind bei Davids Angehörigen und allen Menschen, für die an diesem Tag das Leben eine schreckliche Wendung nahm.“ 

Der Angriff auf stelle eine „Verletzung der völkerverbindenden Idee des Roten Kreuzes mit den dahinterstehenden humanitären Grundsätzen und Werten“ dar, hieß es in der Aussendung weiter. Aichinger stellte für alle Betroffenen bei Bedarf psychologische Betreuung in Aussicht.

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