Die Hilfsgüter der von Israel aufgebrachten "Solidaritätsflotte" will die in Gaza herrschende Hamas erst annehmen, wenn Israel Bedingungen erfüllt.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas verweigert bisher die Einfuhr der von Israel beschlagnahmten Hilfsgüter von der internationalen "Solidaritätsflotte" auf dem Landweg. Der Hamas-Wohlfahrtsminister Ahmed al-Kurd sagte am Donnerstag, seine Organisation wolle erst drei Bedingungen erfüllt sehen, bevor die Güter von Israel aus in das Gebiet gebracht werden dürften. Etwa acht Lastwagen mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, Rollstühlen und Kinderspielzeug warten am Grenzübergang Kerem Shalom zwischen Israel und dem Palästinensergebiet.
Israel hatte die Gaza-"Solidaritätsflotte" am Montag mit Gewalt daran gehindert, die Güter auf dem Seeweg in den Gazastreifen zu bringen. Die Aktivisten wollten mit der Aktion die jahrelange Blockade des Gazastreifens durchbrechen und ein politisches Signal setzen. Bei dem blutigen Zwischenfall wurden neun der Aktivisten getötet und Dutzende verletzt.
Freilassung der Gefangenen gefordert
Israel müsse zunächst alle Gefangenen von der Gaza-"Solidaritätsflotte" freilassen, forderte Al-Kurd. Nach israelischen Angaben sind bereits alle Häftlinge frei, bis auf drei Gefangene, die wegen "verfahrenstechnischer Probleme" noch in Israel seien. Auch sie sollten Israel in Kürze verlassen können. Sieben ausländische Verletzte liegen noch in israelischen Krankenhäusern.
Die "Mavi Marmara" sei unter türkischer Flagge gereist, daher sei es an der Türkei zu entscheiden, ob die Hilfsgüter auch über den Landweg in das Palästinensergebiet gebracht werden können, so der Hamas-Minister. Außerdem habe Israel Güter von dem Schiff konfisziert. "Entweder wird alles ausgeliefert oder nichts", sagte Al-Kurd.
Der israelische Militärsprecher Guy Inbal sagte am Donnerstag, Israel habe bereits etwa 20 Lastwagen beladen, von denen acht in Kerem Shalom und der Rest im Hafen von Ashdod warteten. Baumaterialien sollten an internationale Hilfsorganisationen weitergeleitet werden, um Missbrauch durch die Hamas für militärische Zwecke auszuschließen.
(APA)