Eine Bahnstation im Albula-Tal.
Reise

Graubünden: Weitwandern im Weltwunderland

Im supergebirgigen Schweizer Kanton verläuft die 131 Kilometer lange Via Albula/Bernina von Thusis ins Val Poschiavo längs einer wunderbaren Bahnstrecke mit Welterbestatus. Wer müde wird, fährt ein Stück im Zug weiter.

Wasser. Kaltes, klares Wasser. Überall. Es fällt in dicken Tropfen vom Himmel, vom Blätter- und Nadeldach des Walds, durch den wir stapfen, weicht morsche Baumstümpfe auf und den steilen Erdpfad, in dem sich gatschige Pfützen sammeln und auf dem wir mäßig gesprächig die Bergflanke emporsteigen. Durch feuchte Luft und Nebel, in Wanderjacken, die trotz aller Wasserabweisung irgendwann durchnässt sind.

Heuer war's so heiß, da tut das eh gut, denke ich, während im Kopf die Smashing Pumpkins als Durchhaltesound rocken. Rudolf Küntzel, unser Guide, steigt den Pfad zügig hinauf. Er war bei den Schweizer Gebirgsjägern, und wenn er sagt, das sei Standard-Alpinmarschtempo, grinst man süßsäuerlich, wischt Wasser aus dem Gesicht, spürt den Dampf unter der Jacke. Und nach einer Stunde das warme Feeling des Erfolgs, als sich nach 270 Höhenmetern auf 2,3 km Gehdistanz das Ziel im Dunst enthüllt: die Burg Hohen Rätien auf 947 Metern Höhe, hoch über dem Städtchen Thusis am Hinterrhein in Graubünden, dem größten Kanton an den Grenzen zu Vorarlberg, Tirol, Liechtenstein und Italien.

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