Das Wiener Gesundheitssystem ist wegen eklatantem Ärzte- und Pflegemangel am Limit. Was bisher kaum thematisiert worden ist: Kranke Kinder sind besonders betroffen.
Es war ein Spießrutenlauf für Frau K. und ihr Kind. Nach körperlichen Beschwerden brachte sie ihr Kind, nennen wir es Lena, in die Rudolfstiftung – zur Untersuchung, die ein niedergelassener Arzt angeordnet hatte. Denn einige Blutwerte waren besorgniserregend und benötigten eine abklärende Untersuchung in einem Spital.
Nach langer Wartezeit, die in Wiens Ambulanzen vor allem für Kinder eine Geduldsprobe sind, erlebten Mutter und Kind eine böse Überraschung. Leider, man könne die notwendige Untersuchung von Lena beim besten Willen nicht durchführen. Die stationäre Kinderabteilung sei ins Krankenhaus Nord verlegt worden – seitdem gehe das nicht mehr, bedauerte eine Ärztin in der Rudolfstiftung, der das sichtlich unangenehm war. Es sei nämlich keine Kinderärztin mehr für die stationäre Versorgung vorhanden, falls diese notwendig würde.