Kinderzeitung

Wer erlöst das Gespenst?

Keine Suppe, sondern ein Geisterkopf ist unter der Servierglocke.
Keine Suppe, sondern ein Geisterkopf ist unter der Servierglocke.(c) Barbar Pálffy
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Ein flottes Familienstück zeigt die Volksoper: „Das Gespenst von Canterville“ ist erstmals als Oper in Wien zu erleben. Sehenswert!

Gespenster haben es auch nicht immer leicht: Jahrhundertelang hat Sir Simon von Canterville als Schlossgespenst alle das Fürchten gelehrt. Doch jetzt, in seinem knapp 450. Jahr, scheint sein Gruselpotenzial zu verpuffen: Der neue Schlosseigentümer rät ihm, seine Ketten einzuölen, dessen Zwillingssöhne beschießen ihn mit Nerf-Pistolen.

Die Geschichte vom „Gespenst von Canterville“ ist recht alt. Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hat sie 1887 geschrieben. Doch weil es eine gute Geschichte ist, wird sie immer wieder erzählt – in verschiedenen Formen. Es gibt Zeichentrickfilme und Spielfilme, Bilderbücher und Theaterstücke und auch Opernfassungen. Eine Oper für Familien hat Marius Felix Lange 2014 komponiert. Sie ist jetzt erstmals in Österreich zu sehen, in der Wiener Volksoper. Die „Presse“-Kinderzeitung durfte bei der Orchesterhauptprobe dabei sein. Packende zwei Stunden waren das. Schon das Bühnenbild ist sehr gelungen: Der Salon eines alten Schlosses ist zu sehen, eine Wendeltreppe führt hinauf in die oberen Gemächer.

Eine wichtige Rolle kommt dem offenen Kamin zu, hier hinein verschwinden immer wieder Gestalten. Die Handlung ist ins Hier und Heute verlegt: Georg, ein Immobilienmakler aus Wien, kauft das alte Schloss. Er hat eine tussige junge Freundin, Frauke-Beeke, die ihn immer „Dschordschi“ oder „mein kleiner Immobilienschnuffel“ nennt. Außerdem hat er drei Kinder – eine Tochter, Virginia, und zwei Zwillingssöhne.

Ein alter Fluch. Georg hat das alte Schloss gekauft und will es sanieren. Anders seine Freundin, die hinter seinem Rücken schon den Abriss des alten Gemäuers organisiert . . . Der Familientrubel stört jedenfalls das Schlossgespenst. Das will nur eines: endlich in Frieden ruhen. Doch ein Fluch lastet auf dem Gespenst. Nur das Gebet eines Kindes kann diesen aufheben. Und so ist es die sensible Virginia, die dem alten Simon den ersehnten Frieden schenkt. Und auch das Schloss wird schlussendlich gerettet: Frauke-Beeke wird von den Kindern in eine Umzugskiste gesteckt und ins Nirgendwo verschickt. Viele lustige und auch einige gruselige Szenen bietet das Stück. Und ein paar neue Schimpfwörter: Haderlump, Tölpel, Lumpaz oder Stinktier. Die Darsteller singen und sprechen, beides sehr deutlich (es gibt aber zur Sicherheit noch Übertitel). Die Musik ist mitreißend und unterstützt die Handlung.

Wusstest du schon, dass...

. . . du dich zu Halloween vor der Vorstellung von echten Maskenbildnern der Volksoper schminken lassen kannst? Außerdem kannst du die Gruselfiguren begrüßen, und es gibt Süßigkeiten.

Vorstellungen sind am 23. und 31. 10., 5., 8., 15. 11. www.volksoper.at

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