Parteispitze

Die Selbstzerfleischung der SPÖ

Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher
Ex-Bundesgeschäftsführer Max LercherDie Presse (Clemens Fabry)
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Nach der verlorenen Nationalratswahl ist die Partei in Machtkämpfe und Intrigen verstrickt. „Freundschaft“ ist nur noch eine leere Grußformel.

Das macht kein gutes Bild: Ein SPÖ-Politiker, der als Kritiker der Parteispitze auftritt, eine Neugründung der Partei fordert - und der gleichzeitig ein fettes monatliches Beratungshonorar in der Höhe von 20.000 Euro von der Partei einstecken soll. Genau das meldete die Tageszeitung „Österreich“ am Samstag aber über den früheren Bundesgeschäftsführer Max Lercher.

Der schoss via soziale Medien umgehend zurück: Eine „Grenzüberschreitung“ habe hier stattgefunden, ein „bewusster Angriff“, um ihn zum Schweigen zu bringen. Damit ist klar: Wenige Wochen nach der Wahlniederlage liegen in der SPÖ die Nerven blank, es wird mit allen Mitteln gekämpft, die Selbstzerfleischung einer einst stolzen Partei findet auf offener Bühne statt. „Freundschaft“ ist nur noch eine leere Grußformel. Doch wie kam es dazu?

Parteichefin ohne Hausmacht

Ein entscheidender Punkt ist der letzte Wechsel an der Parteispitze: Christian Kern trat vor einem Jahr überraschend ab und schaffte es noch, der Partei seine Wunschnachfolgerin einzureden: Pamela Rendi-Wagner, die als Gesundheitsministerin gute Figur gemacht hatte. Die aber einen entscheidenden Nachteil hatte: Sie verfügte über keine Hausmacht in der Partei. Und sie hatte auch, aufgrund des überraschenden Bruchs der Koalition, keine Zeit, sich eine solche aufzubauen.

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