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Patrick Riml: Wer auf Skipisten die Fäden zieht

Patrick Riml zieht für den ÖSV die Fäden bei Struktur und Organisation.
Patrick Riml zieht für den ÖSV die Fäden bei Struktur und Organisation.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber)
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Nach mehr als zwei Jahrzehnten in Nordamerika will der Tiroler Patrick Riml, 48, seine Kontakte und Ideen für den ÖSV nützen. Er organisiert und optimiert Systeme.

Sölden. Er soll der Networker im Österreichischen Skiverband sein und bestenfalls immer eine Skipiste parat haben, auf der man zwischendurch trainieren kann: Der frühere Kanada- und US-Alpindirektor Patrick Riml kehrt nach mehr als zwanzig Jahren in Nordamerika heim und ist seit dem Frühjahr im ÖSV für „Organisation und Struktur“ zuständig.

Der Tiroler, 48, wird eng mit den Rennsportleitern Christian Mitter (Damen, zuletzt Norwegen) und Andreas Puelacher (Herren) zusammenarbeiten. Reisen und Training sollen optimiert, Synergien genützt werden. Die Frage, „wo können wir es perfekter machen, um das Optimale in der Vorbereitung der Athleten auf die Aufgabe anzubieten?“, will Riml klären. Im Winter sollen Wege zwischen den Rennen kurz gehalten, Regenerationszeiten ausgenützt und die Qualität der Trainingsmöglichkeiten optimiert werden.

Österreichs Alpinskifahrer verfügen über keine eigenen Sportstätten, sind vom Einvernehmen mit Skigebieten abhängig. „Wir betreiben Alpinsport auf für den Tourismus erbauten und betriebenen Flächen“, erklärte Sportdirektor Toni Giger beim Treffen im „Fuhrgassl-Huber“, bei dem er auch die Werbetrommel für den Weltcupauftakt am Nationalfeiertag in Sölden rührte. „Wir sehen im Schaffen von Rahmenbedingungen für temporäre Sportstätten mittelfristig eine Riesenchance, unseren Athleten was zu bieten, was andere vielleicht nicht haben. Das ist vorrangig die Aufgabe von Patrick.“

Er schuf einst für das US-Team in Sölden eine Europa-Homebase, was nicht zuletzt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel verärgerte.

Rimls Hartnäckigkeit und gute Kontakte will der ÖSV nun für sich nützen. „In der Vorbereitung gibt es Phasen, da müssen wir nach Übersee gehen, nach Chile, Neuseeland oder im November für das Abfahrtstraining nach Amerika. Es ist wichtig, dass wir Beziehungen haben und aufbauen. Dass wir auf diesem Gebiet beide Füße im Geschäft drinnen haben. Wir sind immer Gäste, aber dass wir da ein bisschen eine Priorität haben, dass wir auch sagen können, das brauchen wir, das möchten wir.“

Eine Trainingsstrecke mit entsprechenden Sicherheitsaufbauten wie in Copper Mountain steht in Saalbach zur Verfügung. Abhängig vom Schnee aber erst ab Dezember, dann jedoch bis April. Mölltal, Pitztal, Ötztal nannte Riml als Gletscherbeispiele, dort müsse man die Beziehungen vertiefen. „Meine Aufgabe ist es, das Ganze auszubauen. Wir dürfen ihre Flächen benutzen, die haben sie nicht für uns gebaut. Die haben sie für Touristen gebaut, um was zu verdienen. Da sind wir genauso Gast. Wir wollen Wasser benützen, die Piste härter machen, Zäune aufstellen. Es muss für beide passen.“  (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2019)

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