Global Wealth Report

4,4 Prozent der Österreicher sind Millionäre

Die Presse
  • Drucken

Die Hälfte der Erwachsenen in Österreich hat ein Vermögen unter 100.000 Dollar. Der Reichtum in Österreich ist ungleich verteilt.

Laut dem Global Wealth Report der Schweizer Großbank Credit Suisse hat jeder erwachsene Österreicher im Schnitt 274.919 Dollar (246.697 Euro) an Vermögen zur Verfügung. Der Reichtum ist jedoch ungleich verteilt, wie die genaueren Zahlen zeigen.

Der Median-Wert des Vermögens liegt hierzulande bei 94.070 Dollar, das heißt die Hälfte der Österreicher hat weniger, die andere Hälfte hat mehr Vermögen zur Verfügung. In der Studie wird auch Immobilienvermögen dazugezählt.

313.000 Personen in Österreich verfügen über ein Vermögen von mindestens einer Million Dollar, geht aus der Studie hervor. Das sind 4,4 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von 7,092 Millionen Menschen. Dass dieser Wert in der Vorjahresstudie nur bei 229.000 Millionären lag, erklärt die Credit Suisse so, dass die Angaben in der Studie manchmal durch neu erhaltene Daten revidiert werden.

Aufgegliedert in verschiedene Vermögensklassen haben 22,9 Prozent der erwachsenen Österreicher ein Vermögen unter 10.000 Dollar, 28,3 Prozent verfügen über ein Vermögen zwischen 10.000 und 100.000 Dollar sowie 44,5 Prozent über ein Vermögen zwischen 100.000 Dollar und einer Million. Nur 4,4 Prozent oder rund 313.000 Personen verfügen über eine Million Dollar oder mehr.

Der Gini-Koeffizient, ein Maß für die Ungleichverteilung, liegt in Österreich bei 0,74 Punkten. Zum Verständnis: Bei einer völlig gleichmäßigen Verteilung beträgt der Gini-Koeffizient 0. Wenn nur eine Person alles Vermögen hält, beträgt der Gini-Koeffizient 1. Je näher die Kennzahl bei 1 liegt, desto ungleicher verteilt ist also das Vermögen in einem Staat. Deutschland weist mit 0,82 Gini-Koeffizient eine noch ungleichere Vermögensverteilung als Österreich auf, in Frankreich mit 0,70 sind die Vermögen hingegen etwas gleichmäßiger verteilt als in Österreich. Die mit einem Gini-Koeffizienten von 0,85 sehr ungleichmäßige Vermögensverteilung in den USA wird mit 0,88 in Russland noch übertroffen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Liechensteiner verdienen im Europa-Vergleich fürstlich
Kaufkraftstudie

Nettoeinkommen der Europäer spürbar gestiegen

In einem  europäischen Länder-Ranking ganz oben stehen die Liechtensteiner: Sie können jährlich 67.550 Euro ausgeben, das 2,8-Fache der Österreicher.
Der weltgrößte Staatsfonds ist groß in Microsoft investiert
Anleger

Norwegen zeigt, wie jeder reich werden kann

Wer nicht zu viel riskieren und sein Geld dennoch vermehren will, soll einen Blick in das skandinavische Land werfen.
Philosoph Christian Neuhäuser in Lech.
Gespräch

„Reichtum ist ungerecht“

Der deutsche Philosoph Christian Neuhäuser hält Einkommen-, Vermögens- und Erbschaftssteuern von bis zu 100 Prozent für unumgänglich, um die weltweite Armut zu bekämpfen. Über die Ideen eines Reichtumskritikers.
Abt Gregor Henckel-Donnersmarck und Maria Maltschnig. Der Zisterzienser und die linke Ideologin trafen sich zum Streitgespräch und diskutierten über Gerechtigkeit und Ungleichheit.
Streitgespräch

Müssen wir den Reichen dankbar sein?

Die Chefin des sozialdemokratischen Renner-Instituts Maria Maltschnig und der frühere Abt des Stifts Heiligenkreuz Gregor Henckel-Donnersmarck diskutieren über Ungleichheit und Gerechtigkeit. Ein Streitgespräch.
„Was Trump macht, ist fürwahr ein Angriff auf unsere Zivilisation“, sagt Joseph E. Stiglitz. Der US-Ökonom war auf Kurzbesuch in Wien.
International

Joseph E. Stiglitz: „Reichtum für einige wenige“

Ungezügelter Kapitalismus erhöht die Ungleichheit, sagt der US-Ökonom und Trump-Kritiker Joseph E. Stiglitz. Der Nobelpreisträger warnt vor der Marktmacht der Techkonzerne.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.