Gewinnwarnung

Reckitt Benckiser muss Jahresziele erneut senken

Probleme im Geschäft mit Säuglingsnahrung durchkreuzen die Jahresziele von Reckitt Benckiser.

Der britische Konsumgüterriese Reckitt Benckiser senkte heuer zum zweiten Mal seine Prognosen, auch weil die Nachfrage nach dem Erkältungsmittel Mucinex in den USA schwächelt. Für 2019 rechnet Reckitt Benckiser nun mit einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von bis zu zwei Prozent, wie die Firma mitteilte.

Bisher hatte Reckitt einen Zuwachs von zwei bis drei Prozent in Aussicht gestellt. Der Hersteller von Durex-Kondomen und Sagrotan-Desinfektionsmitteln erwartet zudem nun einen leichten Rückgang der bereinigten operativen Umsatzrendite, während er bisher von einer Marge auf Vorjahresniveau ausgegangen war.

Im dritten Quartal baute das Unternehmen seinen Umsatz um mehr als fünf Prozent auf 3,29 Mrd. Pfund (3,8 Mrd. Euro) aus, schnitt damit aber schlechter als von Analysten erwartet ab. Der Zuwachs auf vergleichbarer Basis lag bei 1,6 Prozent. Reckitt leidet weiterhin unter der vorübergehenden Schließung einer Fabrik für Babymilch in den Niederlanden, die den asiatischen Markt beliefert. Mütter in China greifen dort nun verstärkt auf Produkte von Konkurrenten wie Danone zurück, der kürzlich ein Umsatzwachstum von 20 Prozent bei Säuglingsnahrung in dem Land vermelden konnte.

Vorstandschef Laxman Narsimhan, der im September das Ruder von seinem langjährigen Vorgänger Rakesh Kapoor übernommen hatte, zeigte sich enttäuscht von der Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal. Der Konzern, an dem die deutsche Industriellenfamilie Reimann beteiligt ist, befinde sich in einer Phase deutlicher Veränderungen, erklärte er. Sämtliche Aktivitäten, die den Fokus von einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung ablenkten, müssten auf Eis gelegt werden.

An der Börse in London ließen die Papiere von Reckitt deutlich Federn und fielen um mehr als fünf Prozent. Der Konsumgüterkonzern hatte in den vergangenen Jahren einige Probleme - dazu gehörten unter anderem der Skandal um ein giftiges Desinfektionsmittel in Südkorea, ein gescheiterter Produktstart, eine Cyber-Attacke sowie die Produktionsunterbrechungen in der Babynahrungsfabrik in den Niederlanden. Kapoor hatte deshalb im Jänner seinen Rücktritt angekündigt.

(APA/Reuters9

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