„Die Presse“ begleitet die neuen Mandatare Corinna Scharzenberger (ÖVP), Max Lercher (SPÖ), Michael Schnedlitz (FPÖ), Sybille Hamann (Grüne) und Fiona Fiedler (Neos) ein Jahr lang durch ihren Alltag im Nationalrat. Zwölf Monate, 60 Interviews.
Treffpunkt ÖVP-Klub. Es liegt ein bisschen Hektik in der Luft. Vor dem Parlamentsgebäuden (oder eher den Parlaments-Boxen) stehen Kamera-Teams, um vor und nach der konstituierende Sitzung des ÖVP-Klubs Statements einzufangen. Und auch Corinna Scharzenberger blickt immer wieder auf ihr Handy, das lautlos vor sich hin klingelt. Denn eigentlich sollte die 29-Jährige gerade beim Treffen der Jungen ÖVP sein.
Frau Scharzenberger, seit wann haben Sie gewusst, dass Sie in den Nationalrat wollen? Sie haben ja bereits 2017 kandidiert. Damals war ich Zählkandidatin, ich habe Barbara Krenn (Anm. die heuer verstorbene ÖVP-Frauensprecherin) im Vorzugsstimmen-Wahlkampf unterstützt. Die Entscheidung, jetzt zu kandidieren, war einerseits spontan. Denn natürlich hat keiner vorher gewusst, dass wir heuer eine Nationalratswahl haben. Andererseits ist mein Wunsch schon länger festgestanden. Wobei ich mir das gut überlegt habe. Es ist eine große Herausforderung