„Die Presse“ begleitet die neuen Mandatare Corinna Scharzenberger (ÖVP), Max Lercher (SPÖ), Michael Schnedlitz (FPÖ), Sybille Hamann (Grüne) und Fiona Fiedler (Neos) ein Jahr lang durch ihren Alltag im Nationalrat. Zwölf Monate, 60 Interviews.
Treffpunkt Café Palmenhaus, gleich neben dem Parlament, in dem Fiona Fiedler bis jetzt noch nie war. Die 43-jährige Grazerin ist so neu in der Politik, wie man nur sein kann. Erst heuer im Juni ist sie zu den Neos gestoßen.
Frau Fiedler, Sie starten quasi von null auf hundert in den Politikbetrieb. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in den Nationalrat? Ist das – Sie sind ja Volksschullehrerin – ein bisschen wie der erste Schultag?
Ja, ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Auch, weil ich den Bundespräsidenten treffen darf. Das sind ja Sachen, an die ich bis vor einem halben Jahr nie gedacht hätte. Und apropos Schule: Von den Fernseh-Übertragungen weiß ich, dass viele während der Sitzung auf ihr Handy schauen und nicht zuhören. Das finde ich respektlos. Das möchte ich anders machen. Ich mochte das schon als Schülerin nicht, wenn ich im Unterricht abgelenkt wurde. Ich habe immer versucht, alles mitzukriegen, weil man sich so später das Lernen erspart.