Hotelarchitektur

Vom Bauhaus- bis zum Barfuß-Luxus

Amilla-Fushi-Ressorts auf den Malediven.
Amilla-Fushi-Ressorts auf den Malediven.(c) Heike Götz
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Passend zum Beginn der dunklen Jahreszeit lockt die internationale Sternehotellerie mit neuen Unterkünften aller Art. Sie reichen vom Designtempel aus Glas, Holz und Stahl bis zur Zeltvilla am Strand.

Ab Sonntag ist es amtlich: Mit dem Umstellen der Uhren beginnt offiziell die dunkle Jahreszeit, die zumindest in einem Teil der Bevölkerung den Wunsch nach Fluchtmöglichkeiten in die Sonne weckt. Ein Bedürfnis, an dessen Erfüllung die internationale Sternehotellerie permanent arbeitet. Zum Standard gehören Argumente wie warmes Wasser, endloser Sonnenschein und Verwöhnprogramme jeder Art. Darüber hinaus vertrauen die Entwickler auf unterschiedlichste architektonische Konzepte.


•Klassisch:
Auf den Malediven etwa setzen die Betreiber des Amilla-Fushi-Ressorts auf eine Architektur, die sich klar von all den strohgedeckten Hütten des Archipels unterscheidet: Bauhaus heißt hier das Zauberwort. Gerade frisch renoviert strahlen die acht weißen Stelzenvillen mit klaren Linien über dem Wasser, wobei der private Pool bei jeder Villa den Kontakt mit Salzwasser optional macht. Das Interior der Vier-, Sechs- und Acht-Zimmer-Häuser hat der australische Architekt Kevin Ho mit Naturmaterialien wie Holz und Stein gestaltet, das puristische Design mit geometrischen Formen und wenig Deko strahlt in seiner Reduziertheit eine ruhige Atmosphäre aus. Zu haben ist der sonnige Luxus ab 1450 Euro pro Nacht für die Vier-Zimmer-Villa, Infos unter www.amilla.mv.


•Modern: Für Architektur- und Designfans, die eine etwas rauere Schönheit zu schätzen wissen, gibt es in Neuseeland ein neues Ziel. Das Boutique-Hotel The Lindis ist eine spektakuläre Konstruktion aus Stahl, Glas und Holz am Ende der Welt, im stillen Ahuriri-Tal. Der wellenförmige Bau duckt sich in die Landschaft der Neuseeländischen Alpen auf der Südinsel – wo von Dezember bis März Hochsommer ist. In den fünf Suiten muss man sich dann entscheiden, ob man hinein- oder hinausschauen mag – schön ist beides. Vor der vollverglasten Front erstreckt sich das Flusstal, das Mountainbiker, Fliegenfischer, Segelflieger, Wanderer und Reiter aus der ganzen Welt anzieht. Im Inneren glänzt ein edel-zurückhaltendes Design aus dunklem Holz, Messingdetails, Stein und Fellakzenten. Die Preise für die Suiten beginnen bei 1150 Euro pro Nacht, Infos unter www.thelindis.com oder www.artoftravel.de.


•Nachhaltig:
Auf dem Mergui-Archipel im Süden von Burma liegt der Luxus im Nachhaltigkeitskonzept der Unterkünfte und dem guten alten „Lage, Lage, Lage“-Credo. Bis vor Kurzem war es noch kaum möglich, den Mergui-Archipel zu besuchen, wobei Unterkünfte auf den 800 Inseln der Andamanen-See grundsätzlich dünn gesät sind. Mit dem Wa Ale gibt es jetzt ein Ressort, in dem Barfuß-Luxus zelebriert wird. Gewohnt wird stilecht in elf Zeltvillen am Strand und drei Baumhäusern – und sowohl bei den Bauten als auch beim Konzept dreht sich alles um gelebte Nachhaltigkeit. Mit einer eigenen Stiftung wollen die Eigentümer des Ressorts die Flora und Fauna der Insel und des Riffs fördern, wozu die zahlenden Gäste beitragen. Im Gegenzug können diese die Meeres- und Dschungel-Bewohner – etwa den vom Aussterben bedrohten Pangolin – in ihrem natürlichen Habitat beobachten. Die Preise beginnen bei gut 500 Euro pro Person im Doppelzimmer, Infos unter www.waaleresort.com.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2019)

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