Als Kameras noch die Oper störten

Herbert von Karajan
Herbert von Karajan(c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
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Klassikfans hängen oft der Vergangenheit nach, dabei ist die heutige Technik ein Segen: Unbemerkt vom Publikum entstehen Livestreams und Dokumente für die Ewigkeit.

Wenn es eine Gruppe gibt, die in der völligen Überzeugung lebt, dass früher alles, aber wirklich alles besser gewesen sei, dann sind das die Klassikfans. Ist aber doch auch wirklich wahr: Karajan dirigierte den „Troubadour“, Kleiber die „Carmen“, Bernstein den „Fidelio“ und Karl Böhm „Die Frau ohne Schatten“. Wobei, in Bezug auf die „Frau“ stockt man vielleicht. Gerade in diesen Tagen.


Sternstunden, online. Da war doch gerade die Aufführungsserie in der Staatsoper unter Christian Thielemann. Und da hat manch einer in der Pause zugeben müssen, dass ihm nicht ein einziger Parameter einfällt, der damals, anno 1977, als Böhm am Pult stand, besser gewesen wäre – selbst die allzeit unschlagbare Birgit Nilsson hat in Nina Stemme eine Nachfolgerin gefunden. Noch dazu spielt man das schwer zu besetzende Werk heute – anders als zu Böhms Zeiten – ohne die kleinste Kürzung. Das stellt, bedenkt man den allzeit kritischen Blick des Komponisten Richard Strauss auf jeglichen Eingriff in seine Notentexte, sogar eine Verbesserung dar.

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