Leitartikel

Schöner Land

Die Erfolgsgeschichte Österreichs geht im Klein-Klein der heimischen Politik manchmal unter.
Die Erfolgsgeschichte Österreichs geht im Klein-Klein der heimischen Politik manchmal unter. (c) imago images / Westend61
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Die Erfolgsgeschichte Österreichs geht im Klein-Klein der heimischen Politik manchmal unter. Um sie fortzusetzen, hilft vielleicht der Blick von oben. Und eine neue Regierung.

Die rosa Brille steht Journalisten schlecht. Nur zu leicht droht mit ihr die notwendige kritische Haltung allem und jedem gegenüber verloren zu gehen und Schönfärberei Platz zu machen. Je ausgeprägter eine Demokratie funktioniert, desto kritischer und mitunter härter ist der dazugehörige Journalismus. In Diktaturen gibt es den überhaupt nicht.

Aber, und dieses „Aber“ sollte ich fast großschreiben wie die frustrierten Pöbler im Netz: Mitunter geht das Augenmaß verloren. Die Menge an schlechten Nachrichten, von Krisen, Problemen und Konflikten, schafft ein diffuses Gesamtbild, wonach die Welt schlechter geworden sei und wird. Stimmt aber nicht. Daher erzählen wir in dieser Ausgabe fast ausschließlich über die Fortschritte unserer Welt – ohne bestehende Probleme zu negieren. Nehmen wir an diesem Nationalfeiertagswochenende das Beispiel Österreich: Nach der Befreiung vom Nazi-Regime 1945 und der Unabhängigkeit des Staates 1955, die wir feiern, war Österreich ein zerstörtes, durch die NS-Verbrechen verstörtes und armes Land. Menschen litten an Hunger. In wenigen Jahrzehnten gelang es zwei Generationen, Österreich zu einem der reichsten Ländern zu formen. Die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise gering, ebenso die Kriminalitätsrate. Und den Kitsch mit der Schönheit des Landes brauche ich wirklich nicht zu erwähnen.

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