Selten genug steht in Japan eine Frau auf der Bühne, jedenfalls als Projektleiterin für eine neue Baureihe: Tomiko Takeuchi zeigt Mazdas erstes BEV, den MX-30.

E-Autos, weil man sie auch kann

Während in Europa viele glauben, das Elektroauto sei ohne Alternative, gehen Japans Autohersteller andere Wetten ein. Drei spannende Stromer stehen dennoch am Start.

Über elektrifizierte Fahrzeuge braucht den Japanern niemand etwas zu erzählen. Dass sie spät dran wären mit dem Elektroauto – ein Missverständnis, basierend auf unserer doch etwas engen Europa-Perspektive.

Zunächst war es ein japanischer Hersteller, der den Hybridantrieb auf dem Massenmarkt etabliert hat – Toyota mit dem Prius, vor einem Vierteljahrhundert. Längst ist das Prinzip des elektro-hybriden Antriebs Alltag auf Japans Straßen, zunehmend auch anderswo. Es gibt Anzeichen, wonach sein eigentlicher Durchbruch noch bevorsteht. Es ist nur eine Frage, welche Ziele man verfolgt – als Autokäufer, als Hersteller, aber auch als Gesellschaft. Vom sogenannten reinen E-Auto, also dem batterieelektrischen (kurz BEV), halten die Japaner indes wenig. Zweifellos beherrschen sie die Technik. Aber brauchen sie sie auch?


Nicht notwendig. Sonderwege sind nicht ausgeschlossen. Seit 1960 ist Mitsubishi am E-Auto dran, das begann mit Pritschenautos, in deren Leiterrahmen schwere Bleiakkus eingesetzt wurden. Intensiv befasste man sich mit der nächsten Akku-Generation, Lithium-Ionen – Besseres gibt es außerhalb von Forschungslabors bis heute nicht –, und als Pionier brachte Mitsubishi vor zehn Jahren den i-MiEV heraus. Der wirkt heute wie ein Artefakt, aber es war das Wägelchen, das uns die ersten Elektro-Ritte bot – man staunte, schauderte aber auch (nicht nur, weil sich an kalten Tagen jeglicher Heizbetrieb verbot; man kam trotzdem nicht weit). Besser ging's damals halt nicht, und flugs brachte der PSA-Konzern Derivate des i-MiEV als Citroën und Peugeot auf den Markt. Warum hat Mitsubishi heute, da der große Elektro-Hype ausgebrochen ist, kein BEV am Start?

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