Raub, Diebstahl, Einbrüche – Kriminalitätsraten gehen zurück, auch wenn das Sicherheitsgefühl dem oft nicht entspricht. Das liege, so Psychiater Reinhard Haller, an einem enorm gewachsenen Sicherheitsbedürfnis – und unserer Kränkbarkeit.
Alles wird immer schlimmer, und wenn es um Verbrechen geht, dann erst recht. Mörder, Vergewaltiger, Einbrecher und Räuber sind unter uns – und warten hinter gefühlt so vielen Ecken, dass man sich in Wien nachts in vielen Gegenden fast nicht aus dem Haus traut? Der Eindruck entsteht, glaubt man manchen Seiten des Internets oder des Boulevards. Er stimmt bloß nicht, wenn man der Kriminalstatistik vertraut. Österreich, auch Wien, wird sicherer – bzw. sei so sicher wie nie, wie das heuer, als die jüngsten Statistiken vorgestellt wurden, im Bundeskriminalamt kommentiert wurde.
So ist über die Jahre die Gesamtkriminalität gesunken, die Zahl der Anzeigen ist von 2009 bis 2018 um 7,4 Prozent auf 427.981 Anzeigen gesunken, auch die Zahl der Eigentumsdelikte, der Raubüberfälle oder der Einbrüche ist zurückgegangen, während die Zahl der Anzeigen wegen Online-Kriminalität höher wird. Diese steigende Internetkriminalität hat auch dazu geführt, dass 2019 (so die ersten Rohdaten) die Gesamtkriminalität leicht gestiegen ist. Sorgen bereitet auch die zunehmende Stichwaffengewalt – generell aber sind die Anzeigen wegen Gewalttaten zurückgegangen. Die Zahl der Morde schwankte zuletzt von Jahr zu Jahr – 2018 wurden 73 Todesfälle von der Polizei als Mord erfasst.