Die oftmals belächelte Bundesliga ist besser als ihr Ruf: Red Bull Salzburg zeigt nun auch international auf, im Sog des Serienmeisters blühen Teams wie der Lask oder Wolfsberger AC auf.
Die Hoffnungen und Erwartungen an Salzburg waren nach dem jahrelangen Warten groß, ebenso die Skepsis vor der diesjährigen Premiere in der Champions League. Als Serienmeister dominiert der Klub die österreichische Liga, was mitunter für böse Kommentare von Fans der Konkurrenz, zum Teil aber wohl insgeheim auch für neidische Blicke nach Wals-Siezenheim sorgt. Nun ist die internationale Standortbestimmung auf höchstem Niveau zum Teil absolviert, und sie gibt dem Langzeitprojekt von Dietrich Mateschitz recht: Der heimische Titelträger braucht sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Dies hat der Halbfinaleinzug in der Europa League im Frühjahr bereits deutlich gemacht, die knappen und doch respektablen Niederlagen in Liverpool (3:4) und zuletzt gegen SSC Napoli (2:3) zeigten die eigenen Stärken (allen voran in der Offensive) ebenso auf wie den (defensiven) Aufholbedarf.
Besonders erfreulich ist, dass entgegen vielen Prognosen Salzburgs Dominanz der Liga zwar Spannung (zumindest im Titelkampf), nicht aber Qualität genommen hat. Vielmehr haben im Fahrwasser des Krösus auch andere Klubs große Schritte nach vorn gemacht. Lask und Wolfsberger AC zeigen, was trotz vergleichsweise limitierter Möglichkeiten in der Meisterschaft möglich ist, und sammeln auch in der Europa League Punkte und Anerkennung für Österreich. Sollte Sturm Graz künftig die Europacup-Blamagen einstellen und die Formkrise der Wiener Großklubs, Rapid und Austria, ihr Ende finden, was wäre dann erst möglich? Die oftmals belächelte Bundesliga, sie ist jedenfalls besser als ihr Ruf.