Sicherung der Ölfelder

Russland wirft den USA "Gangstertum" im Osten Syriens vor

Die Ölfelder zu "besetzen und unter Kontrolle zu bringen", sei nichts anderes als "internationales Gangstertum", hieß es aus Russland. Auch in Deutschland stieß das US-Vorhaben auf Kritik.

Russland hat den USA "Gangstertum" im Osten Syriens vorgeworfen, weil Washington dort zusätzliche Truppen zur Sicherung der Ölfelder stationieren will. Die Ölfelder zu "besetzen und unter Kontrolle zu bringen", sei nichts anderes als "internationales Gangstertum", kritisierte das russische Verteidigungsministerium am Samstag.

Es reagierte damit auf Pläne des US-Verteidigungsministeriums, zusätzliche Militärkräfte, darunter möglicherweise auch Panzer, zu den Ölfeldern in der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor (Essor) zu entsenden. US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte gesagt, damit solle verhindert werden, dass die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) wieder Zugang zu den Einnahmen aus den Ölquellen erhalte. Das Verteidigungsministerium in Moskau warnte aber, keine der Ölquellen gehöre "den Terroristen des Islamischen Staats und noch weniger 'den amerikanischen Verteidigern der Terroristen des Islamischen Staats', sondern ausschließlich der Syrischen Arabischen Republik".

Die IS-Miliz hatte 2014 wichtige Ölfelder erobert und monatlich Millionen Euro mit dem Verkauf des Öls verdient, bevor die Ölanlagen durch die US-geführte Anti-IS-Koalition zerstört wurden. Im Oktober 2015 wurden viele der Ölfelder von den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) erobert, die sie bis heute mit Unterstützung der US-Truppen kontrollieren. Die syrische Regierung fordert seit langem ihre Rückgabe.

Die US-Pläne zur Sicherung der Ölfelder stießen auch in Deutschland auf Kritik. "Der Vorstoß des Pentagon, die Ölquellen in Syrien besetzen zu wollen, legt die imperialistischen Interessen der USA in der Region offen", kritisierte die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen. "Es geht um Rohstoffsicherung, nicht um Freiheit, Menschenrechte und Demokratie, wie so oft behauptet." Die deutsche Bundesregierung müsse diesen "Bruch des Völkerrechts verurteilen".

(APA/AFP)

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