Teenager Alice Robinson gewinnt sensationell in Sölden

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Die erst 17-jährige Neuseeländerin raste beim Weltcupauftakt noch vor Mikaela Shiffrin zum Sieg.

Der alpine Skiwinter hat mit einer Riesensensation begonnen. Die 17-jährige Neuseeländerin Alice Robinson gewann den Weltcup-Riesentorlauf am Samstag in Sölden vor US-Superstar Mikaela Shiffrin (0,06 Sek.) und der Französin Tessa Worley (0,36). Beste Österreicherin war überraschend Franziska Gritsch als Siebente, Bernadette Schild schied aus und erlitt einen Kreuzbandriss.

Beim Saisonfinale im März in Soldeu (Andorra) hatte Robinson als Zweite hinter Shiffrin bereits groß aufgezeigt, davor war sie als 16. in Spindleruv Mlyn erst einmal in die Punkte gekommen. "Das ist wirklich verrückt. Ich war nervös, wollte ruhig bleiben und versuchen, es zu genießen", sagte Robinson, die zur Halbzeit als Zweite 14/100 Sekunden Rückstand auf Shiffrin gehabt hatte. Im Betreuerteam des Teenagers sind ehemalige Coaches von Lindsey Vonn am Werk. Sie sorgte für den erst sechsten Weltcupsieg für Neuseeland, den ersten im Riesentorlauf.

Shiffrin verpasste es damit, nahtlos an ihre Erfolgsserie aus dem Vorjahr anzuschließen. Die Gesamtweltcupsiegerin und Riesentorlauf-Kugelverteidigerin war mit dem Saisoneinstieg bei Traumwetter und vor 14.000 Zuschauern aber zufrieden. "Ein Podestplatz im ersten Rennen der neuen Saison ist immer eine gute Sache", meinte die 24-Jährige und gratulierte der jüngeren Kontrahentin. "Das ist cool." Wie bekannt wurde, verstarb Shiffrins Großmutter Pauline Anfang der Woche 98-jährig, sie war ein großer Fan der skifahrenden Enkelin gewesen.

Schild verletzt

Dem österreichischen Damenteam droht der nächste Ausfall. Bernadette Schild war zur Halbzeit als Zwölfte beste ÖSV-Läuferin gewesen, wurde nach einem Sturz im Finale aber mir Verdacht auf Knieverletzung mit dem Hubschrauber abtransportiert und ins Sanatorium Kettenbrücke nach Innsbruck geflogen. Der neue Damen-Chef Christian Mitter musste beim Saisonauftakt schon Anna Veith (steigt frühestens in Killington ein), Stephanie Brunner (fehlt mit Kreuzbandriss gesamte Saison) und Katharina Liensberger (kein gültiger Ausrüstervertrag) vorgeben.

Überhaupt nicht funktionierte es am Nationalfeiertag für Ricarda Haaser (28.) und Eva-Maria-Brem (25.), die vermeintlich Österreichs Hoffnungsträgerinnen gewesen waren. Im Gegenzug gab es den erfreulichen Angriff von Lokalmatadorin Gritsch, die sich von Rang 28 auf sieben verbesserte. "Ich freue mich wahnsinnig, dass ich es im zweiten Durchgang zeigen konnte. Ich habe Gas gegeben, ich finde das einfach mega", sagte die Ötztalerin, die in ihrem sechsten Riesentorlauf das erste Mal punktete.

Mit Nummer 58 auf Platz sechs

Speed-Spezialistin Ramona Siebenhofer fuhr sich im Finale von 27 auf zehn. Für sie war es der erste Riesentorlauf seit Jänner 2016, in Sölden war sie zuletzt 2015 mit dabei. "Alte Liebe rostet nicht, es ist ein bisschen eine Herzensdisziplin von mir. Ich möchte mir offen halten, wo ich fahre, der Fokus soll auf den Speed-Disziplinen bleiben." Katharina Truppe wurde 19. Und Brem rätselte. "Eigentlich passt alles, aber es hat heute nicht hingehaut. Es ist jetzt wichtig, dass ich mich nicht verunsichern lasse."

Zwar mit großem Rückstand, aber immerhin hatten es sechs ÖSV-Läuferinnen in den zweiten Durchgang geschafft, für Elisa Mörzinger (54.), Nadine Fest (56.) und Rosina Schneeberger (59.) war die Aufgabe mit ihren höhen Startnummern zu schwierig gewesen. Nur drei Ausfälle bei 63 Zielankünften zeigten aber, dass die Piste gut standgehalten hatte. Große Überraschung im Finale war die Norwegerin Maria Therese Tviberg, die mit Startnummer 58 nach Halbzeitplatz 26 mit Laufbestzeit auf Endrang sechs fuhr. Es war erst ihr zweiter Weltcup-Riesentorlauf nach Platz 20 in Spindleruv Mlyn.

(APA)

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