"Unmengen von Lebensmitteln"

Wieder illegale "Teigtascherl-Fabrik" in Wien entdeckt

++ THEMENBILD ++ TEIGTASCHERL
++ THEMENBILD ++ TEIGTASCHERL(c) APA (HANS KLAUS TECHT)
  • Drucken

"Unter extrem unhygienischen Bedingungen" und "in großen Mengen“ wurden in einer Wohnung im 15. Bezirk Teigtascherl produziert. Das dort lebende Ehepaar gab ab, bloß für sich selbst zu kochen.

Am Sonntag ist erneut eine Teigtascherl-Produktion" in einer Wiener Privatwohnung aufgeflogen. Das Ehepaar, das die Finanzpolizei dort antraf, behauptete, ausschließlich für den Eigenbedarf zu kochen. Die Behörde glaubt das angesichts der riesigen Mengen nicht.

"Beim Betreten der Wohnung nahmen die Finanzpolizisten einen intensiven Geruch und Dampf wahr, der nahe legt, dass die Produktion bis zum Eintreffen der Beamten auf Hochtouren gelaufen war", schilderte Johannes Pasquali, Sprecher des Finanzministeriums, den Einsatz im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. In der Wohnung in einem verwinkelten Altbau wurden "chinesische Spezialitäten wie Teigtaschen und Reistaschen" zubereitet - "unter extrem unhygienischen Bedingungen" und "in großen Mengen", so der Sprecher.

Einfach auf dem Boden gestapelt

"Unmengen von Lebensmitteln" waren demnach teilweise in vier großen Tiefkühltruhen gelagert, teilweise ohne Klimasystem oder Abdeckung aber auch einfach auf dem Boden gestapelt. Es handelte sich um Zutaten wie Reis, Bambusblätter, Mehl, Rapsöl, getrocknete Kräuter, Trockenfrüchte, auch Fertigsaucen und Reiswein in unverschlossenen 25-Liter-Kübeln.

"Der vorgefundene Reis, das Mehl und die Bambusblätter deuten auf die Produktion von Teig- und Reistaschen in großem Stil hin", sind sich die Beamten sicher. Damit wäre dies bereits die fünfte illegale Teigtaschenfabrik in Wien, die von der Finanzpolizei geschlossen wurde.

Das an Ort und Stelle angetroffene Ehepaar (beide 54) sagte aus, die Lebensmittel würden sowohl direkt aus China mitgebracht bzw. dort bestellt, und auch vom Naschmarkt würden sie Zutaten beziehen. Der Mann ist in einem Wiener China-Lokal angestellt, die Frau arbeitet in einem japanischen Lokal in Graz.

Nur für Eigenbedarf? Das glaubt die Polizei nicht

"Das Ehepaar sagte aus, dass die Großküche ausschließlich für den familiären Eigenbedarf produziere. Angesichts der vorgefundenen Großmengen an Lebensmitteln erschien diese Aussage allerdings nicht glaubwürdig", so die Finanzpolizei. Vielmehr bestehe der Verdacht, "dass in der Wohnung eine illegale Betriebsstätte besteht, in der nicht-handelsübliche Mengen produziert wurden". Das Paar könne "als Zulieferer für Lokale" fungiert haben. Ermittlungen laufen wegen abgabenrechtlicher Delikte, möglicher Verstöße gegen das Gewerberecht sowie offensichtliche Mängel bei der Lebensmittelsicherheit. Gewerbebehörde und Marktamt wurden verständigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.