Quergeschrieben

Atom, Klima und Ozonloch: Umwelt als Apokalypse

Wenn Kinder wegen des Klimawandels in Endzeitstimmung geraten, Erwachsene sich hingegen nicht verantwortlich fühlen, läuft etwas schief.

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Wie reagieren Eltern, wenn ihr zwölfjähriges Kind erzählt, dass sie in der Schule über den Klimawandel gesprochen hätten und die meisten seiner Klassenkollegen davon ausgehen, dass sie in zwanzig Jahren tot sein werden? Das berichten schockierte Eltern und fragen sich, wie sie damit umgehen sollen. Als Greta Thunberg bei der Weltklimakonferenz dazu aufforderte, „in Panik“ zu geraten, waren die Politiker gemeint, angesprochen fühlen sich offenbar aber die jungen und ganz jungen Menschen. Sie haben den Appell (allzu) ernst genommen, im Gegensatz zu vielen Verantwortungsträgern.

Jene, die in den 1970er- und 80er-Jahren groß geworden sind, werden sich an ähnliche Empfindungen erinnern. Es herrschte große Angst vor einem Atomkrieg, vor einer Auslöschung Europas, das im Kalten Krieg zwischen den Fronten der verfeindeten Blöcke im Westen und im Osten lag. Als das AKW Tschernobyl in die Luft flog, herrschte ebenfalls eine Art Endzeitstimmung. Im prachtvollsten Frühling wagte man sich nicht ins Freie, konnte Obst, Gemüse und Pilze nicht essen und hatte Angst vor der unsichtbaren Strahlung. Dann folgte die Angst vor dem Ozonloch, das sich vor allem über der Südhalbkugel immer mehr ausbreitete. Die Sonne wurde zu einer Bedrohung, vor der man sich verbarg, aus Angst vor Hautkrebs. Apokalyptische Bilder lieferte damals der saure Regen, dem ausgedehnte Waldflächen vor allem in Osteuropa zum Opfer fielen.

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