Zwischentöne

Und jetzt spielt die Staatsoper (fast nur) neue Musik!

STAATSOPER-RESTAURIERUNG BEENDET
STAATSOPER-RESTAURIERUNG BEENDETAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Ära Meyer hat nicht nur eine einzigartig hohe Auslastung gebracht, sondern auch eine mutige Ausweitung des Spielplans.

Gleich, wenn das jüngste Gastspiel von Plácido Domingo vorbei ist, beginnt an der Wiener Staatsoper die vermutlich ungewöhnlichste Phase in ihrer Geschichte: Der Spielplan besteht für einige Wochen vor allem aus Werken zeitgenössischer Komponisten und einer der viel diskutierten Barockproduktionen – es wirkt wie eine demonstrative Schau der Ausweitung des Repertoires, das in den zehn Jahren der Ära Dominique Meyers stattgefunden hat.

In dieser hagelte es anfänglich vonseiten jener Kritiker, die glauben, ein Opernhaus müsse seine Zukunftstauglichkeit mit Musik des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts beweisen, heftige Beschwerden. Denen war noch jeder Wiener Opernchef ausgesetzt; aber keiner hat so drastische Antworten gefunden wie Meyer. Er setzte junge und jüngste Stücke an – und es gelang ihm, diese ins Programm einzubinden, ohne seinen finanziellen Höhenflug und die einzigartig hohe Auslastung damit zu gefährden. Ob die Ballung der kommenden Wochen dem Haus am Ende der Spielzeit etwas weniger glänzende Zahlen einbringen wird, bleibt abzuwarten. Aber für die Kulturpolitik waren diese Zahlen ja so wenig wie die besagte Repertoirevielfalt Argument dafür, einen Erfolgskurs weiterzuführen.

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