Über Geld spricht man

Regina Hofer: „Frauen müssen mehr um Geld kämpfen“

Regina Hofer.
Regina Hofer.Clemens Fabry / Die Presse
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Regina Hofer ist Kabarettistin und Psychiaterin. Sie erzählt von ihrer Arbeit mit Obdachlosen, von Kabarettisten im Förderdschungel, von den Sorgen Reicher und von ihrer eigenen Skepsis gegenüber Aktieninvestments.

Die Presse: In Ihren Kabarettprogrammen geht es um Geschlechterbeziehungen, Alltag, Politik, Religion – aber kaum um Geld. Ist das Thema nicht lustig, oder interessiert es keinen?

Regina Hofer: Es geht indirekt auch darum. Im neuen Programm, „Marizza staubt ab“, geht es auch um die Unterschiede zwischen der Putzfrau Marizza und der Frau Doktor. Die Marizzas sind in Österreich die wahren Heldinnen, die um wenig Geld unsere Wohnungen zusammenräumen, die Kinder erziehen, die Männer und Verwandte versorgen. Die Frau Doktor, die besser gestellt ist, glaubt zu wissen, wie es geht, aber in Wirklichkeit checkt die Marizza alles. Auch glaube ich, dass Frauen generell mehr um Geld kämpfen müssen als Männer.

Auch Sie?

Auch ich. Die Kabarettszene ist sehr männerdominiert. Für mich war es immer wichtig, unabhängig zu sein. Ich bin auch Ärztin und nicht wirklich vom Kabarett abhängig. So muss ich mir nichts vorschreiben oder mich in eine Ecke zwängen lassen.

Kann man sagen, dass das eine Ihr Traumberuf und das andere Ihr Brotberuf ist?

Es sind beide meine Traumberufe. Ich bin in der Fachausbildung immer wieder gefragt worden: Können Sie sich nicht entscheiden? Und da habe ich gesagt: Nein, es sind zwei Herzen, ach, in meiner Brust. Im Kabarett hat man gesagt: Du hast doch eh einen Beruf, warum nimmst du uns unsere Spielzeit weg? Da habe ich gesagt, ja, aber das will ich gern. Bis jetzt ist das gut gegangen.

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