Die Thüringen-Wahl war eine Zitterpartie für die Liberalen - und dennoch ein Erfolg mit 5,0005 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Exakt fünf Wähler in Thüringen haben die FDP vor einer neuen Wahlschlappe bewahrt. Bei der Landtagswahl am Sonntag bekamen die Liberalen laut Landeswahlleiter insgesamt 55.422 Stimmen. Sie lagen damit genau fünf Stimmen über die Fünf-Prozent-Hürde - und dies bei 1.108.338 abgegebenen gültigen Stimmen.
Prozentual ausgedrückt liegt das FDP-Ergebnis bei 5,0005 Prozent, also fünf Zehntausendstel Prozent über der Sperrklausel. Für die Liberalen kam es also auf fast jede Stimme an.
Für die FDP war es eine lange Zitterpartie, bis kurz vor Mitternacht alle Stimmen ausgezählt waren. Das Ergebnis kann sie dennoch als Erfolg verbuchen: Thüringen ist nun das einzige der neuen Bundesländer, in dem sie im Landtag sitzt. Eine realistische Regierungsoption haben die Liberalen allerdings nicht. Rein rechnerisch könnte es mit Linken, Grünen und SPD für eine Viererkoalition reichen - dies schloss Spitzenkandidat Thomas Kemmerich aber aus. Er will allenfalls in Einzelfragen mit Rot-rot-grün zusammenarbeiten.
FDP-Spitzenkandidat Thomas Kemmerich schloss auch die Tolerierung einer Minderheitsregierung aus. "Wir haben das immer klar ausgeschlossen, mit den Linken zu koalieren", sagte Ziemak am Montag den Sendern RTL und n-tv. Es gehe hier um Glaubwürdigkeit, mahnte Ziemiak. Eine Koalition mit der Linken wäre "wirklich der Gipfel der Beliebigkeit".
(APA/AFP)