Kommentar

Wie Trump auf den Hund kam

Donald Trump auf der Andrews Air Force Base in Maryland
Donald Trump auf der Andrews Air Force Base in Maryland APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Was hat den Kommentar zu Al-Baghdadis Tod inspiriert? Kafka? Karl May?

„,Wie ein Hund!‘ sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben.“ So stirbt der Prokurist Josef K., nachdem ihn zwei stumme Herren abgeholt haben und einer der beiden ihm an einem Steinbruch am Rand der Stadt mit dem Fleischermesser das Herz durchbohrt hat; so lautet der letzte Satz von Kafkas „Prozess“.

Man soll Donald Trump nicht intellektuell unterschätzen, doch es ist nicht anzunehmen, dass dieser Roman seinen Kommentar zu Al-Baghdadis Tod inspiriert hat: „Er starb wie ein Hund. Er starb wie ein Feigling.“

Vielleicht hat Trump, dessen Großvater immerhin Deutscher war, eher Karl May gelesen?

Vielleicht hat er von dessen Figur Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah gelernt, dass den Muslimen der Hund als unreines, verächtliches Tier gilt? Weiß er gar, dass Karl May über seinen früheren Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer sagte, dieser habe „wie ein Hund gelebt“ und sei „wie ein Hund gestorben“?

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