Rein mathematisch gibt es keinen Grund für ÖVP und Grüne, die Neos an den Verhandlungstisch zu holen. Trotzdem sprechen Beate Meinl-Reisinger und Werner Kogler über ihre inhaltlichen Wünsche. Warum eigentlich?
Wien. Kein roter Teppich, keine weiße Prunkstiege, kein barockes Palais oder zumindest Kaffee und Orangensaft: Wenn Beate Meinl-Reisinger und Werner Kogler über ihre politischen Ideen sprechen, ist das Prozedere nicht ganz so festlich wie bei den offiziellen Sondierungsgesprächen. Die Neos-Chefin schickte dem Obmann der Grünen einfach ein E-Mail, als Anhang war ihre „Agenda für Übermorgen“ dabei. Und als sich ein Treffen am Montag nicht ausging (Meinl-Reisinger war nicht in Wien), reichte den beiden auch ein Telefonat. In der kommenden Woche ist ein persönliches Treffen geplant, um über ihre Visionen für die Zukunft zu sprechen. Falls – und dieses Wort wird in allen Gesprächen sehr deutlich betont – es tatsächlich dazu kommt, dass die Parteien gemeinsam mit der ÖVP eine Koalition verhandeln.