FPÖ kritisiert Auftritt von Heinz Fischer vor Abdullah-Zentrum

Alt-Bundespräsident will am Mittwoch eine Konferenz des Zentrums eröffnen.

Wien. FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat Kritik an Alt-Bundespräsident Heinz Fischer wegen dessen bevorstehenden Auftritts bei einer Konferenz des umstrittenen Wiener „König-Abdullah-Zentrums für den interreligiösen und interkulturellen Dialog“ (KAICIID) geübt. Kickl kündigte am Montag an, seine Partei werde bald einen neuerlichen Antrag zur Schließung des von Saudi-Arabien finanzierten Zentrums einbringen.

Fischer soll am Mittwoch eine zweitägige KAICIID-Konferenz in Wien eröffnen, die dem Thema „Hate speech“ (Hassrede) gewidmet ist. Der Nationalrat hatte sich im Juni in einer Entschließung mehrheitlich für einen Ausstieg Österreichs aus der am Wiener Schottenring ansässigen Organisation ausgesprochen. Demnach solle Österreich sowohl vom Errichtungs-, als auch vom Amtssitzabkommen zurücktreten. Der frühere SPÖ-Politiker Fischer hat sich öffentlich gegen einen Rückzug Österreichs aus dem Abdullah-Zentrum ausgesprochen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2019)

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