In der fünften Runde der Kollektivvertragsverhandlungen gab es am Montagabend überraschend den Durchbruch. Löhne und Gehälter werden zwischen 2,6 und 2,8 Prozent erhöht, der Mindestlohn steigt auf 2000 Euro.
Nach zähen Verhandlungen in der fünften Metaller-KV-Runde gab es dann Montagabend überraschend eine Einigung. Die 130.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie erhalten ab 1. November eine durchschnittliche Erhöhung der Löhne und -Gehälter gestaffelt nach Beschäftigungsgruppen zwischen 2,6 Prozent und 2,8 Prozent, im Schnitt um 2,7 Prozent.
Außerdem wird der kollektivvertragliche Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt von derzeit 1915 auf 2000 Euro brutto pro Monat erhöht. Die Zulagen steigen um 2,6 Prozent, die Lehrlingsentschädigungen um 2,7 Prozent und die Diäten um zwei Prozent. Auch im Rahmenrecht einigten sich die KV-Verhandler auf Änderungen: Jubiläumsgelder können von Beschäftigten ab April 2020 in bezahlte Freizeit umgewandelt werden. Der Verbrauch kann dabei individuell vereinbart werden.
Im Vorjahr einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach sieben Verhandlungsrunden auf eine Erhöhung von 3,5 Prozent. Die Gewerkschaft hatte damals zu Beginn fünf Prozent gefordert.
„Sozialpartnerschaft funktioniert“
Die Gewerkschaft zeigte sich nach dem Ende der elfstündigen Verhandlungen mit dem Ergebnis "sehr zufrieden". Man habe "in einer sehr schwierigen Zeit einen fairen Abschluss erreicht", sagte der Chef der Industriegewerkschaft PRO-GE, Rainer Wimmer, vor Journalisten. Es habe sich wieder gezeigt, "dass die Sozialpartnerschaft funktioniert". Der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Karl Dürtscher verwies auch auf die Konjunktureintrübung. "Wir haben schon bessere Ausgangslagen für Verhandlungen vorgefunden."
Auch die Arbeitgeber waren mit der Einigung zufrieden. "Wir sind sehr froh, dass wir einen Abschluss schaffen konnten", sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill. Das Gesamtpaket und der Abschluss sei "vertretbar" und eine "Anerkennung" für die Arbeit der Mitarbeiter. Wegen der deutlich schwächeren wirtschaftlichen Lage sei die Ausgangslage für die Verhandlungen "nicht einfach gewesen".
Für den Fall einer Nicht-Einigung hatten die Arbeitnehmervertreter vorsorglich ab morgen österreichweit Betriebsversammlungen geplant.
(APA)
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