Kennen Sie die neuen E-Boys?

Könnte ein Stilvorbild sein: Timothée Chalamet
Könnte ein Stilvorbild sein: Timothée ChalametGetty Images
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Sie sind jung, ein bisschen unglücklich, sexuell unaufgeregt und tragen schlecht frisierte, schöne Haare. Wir geben eine kurze Einführung in die Jugendsubkultur der E-Boys.

Die Haare sagen: „Ich bin gerade aus dem Bett gefallen". Die Augen sagen: „Ich bin traurig, aber liebenswert.“ Er selbst sagt nicht viel, der neue E-Boy. Die softe Weiterentwicklung des 2000er-Emos steht für wenig, zeichnet sich aber durch eine klare Ästhetik aus.

Ob das „E“ für emotional oder electronic steht, darüber ist sich das Netz nicht ganz einig. Bei den Äußerlichkeiten dürfte es dagegen keine Unklarheiten geben. E-Boys tragen zerkratzten Nagellack, Retro-Shirts von Luxusmarken, darunter Longsleeves und lange Ketten (gern aus dem Baumarkt). Die Frisur ist in der Mitte gescheitelt, aber eben nicht hart eingegelt wie in den 90ern bei Nick Carter, sondern fluffig wie bei Timothée Chalamet (im Bild oben).

Sucht man den Vergleich in der Musik, ist der E-Boy die männliche Variante von Lana Del Rey und Billie Eilish. Jung, ein bisschen unglücklich (aber nicht verzweifelt wie die Generation Tokio Hotel), sexuell unaufgeregt, unterschwellig natürlich sehr sexy. Sie sind die rein digitale, süße Variante von Goth.

Das natürliche Jagdrevier dieser Jugendsubkultur ist die Videoplattform Tiktok. Die kennen Sie nicht? Keine Unruhe, das bedeutet nur, dass schon länger mehr als 25 Kerzen auf ihrer Geburtstagstorte brennen. Tiktok ist eine App, in der es um - nein, wie fad - Selbstdarstellung geht. Allerdings kommt sie aus China und macht - ja, das ist origineller - Instagram Konkurrenz. 

Wie in anderen Jugendbewegungen wird auch beim E-Boy die Traurigkeit der Teenagerjahre romantisiert. E-Boys geben vor, einsam zu sein, erfreuen sich in ihrer Generation allerdings größter Beliebtheit. Behauptet wird, dass die Boys gar nicht so soft sind, wie sie tun und im Grunde nur Nacktfotos von E-Girls sammeln.

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