Die erzielte Erhöhung von 2,6 bis 2,8 Prozent liegt deutlich über der Inflationsrate, aber unter der Forderung von 4,5 Prozent. Die Konjunktur-Unsicherheit gab den Ausschlag. Der Abschluss ist eine Steilvorlage für die gerade laufenden Verhandlungen im Handel.
Streiks und diesen vorausgehende Betriebsversammlungen hingen auch heuer wie ein Damoklesschwert über der Metaller-Lohnrunde. Viermal trennten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften schon ergebnislos, und in der fünften Runde stand es anfangs 50:50. Aber die angedrohten Kampfmaßnahmen sind vom Tisch: Nach zwölf Stunden gab es Montagnacht eine überraschende Einigung von Arbeitgebern und den Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp. Die Grundgehälter bzw. Ist-Löhne für 130.000 Mitarbeiter in der Metalltechnischen Industrie (die größte Sparte in der insgesamt 195.000 Beschäftige umfassenden Branche) steigen um 2,6 bis 2,8 Prozent.
Das ist ein Erfolg für die Arbeitnehmer, liegt der Abschluss doch deutlich über der Inflationsrate von 1,7 Prozent. Die Zulagen steigen um 2,6 Prozent, die Lehrlingsentschädigung um 2,7 Prozent, Diäten um zwei Prozent.
Eine Sensation ist die Anhebung des Mindestlohnes um 4,46 Prozent auf 2000 Euro brutto im Monat.
Damit sind die Metaller, die schon bisher führend waren, absolute Spitzenreiter. In Österreich gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn, die Sozialpartner (Wirtschaftskammer und ÖGB) haben einen Mindestlohn von 1500 Euro pro Monat (14 mal pro Jahr) vereinbart.