Unruhen

Heftige Proteste in Chile

Chiles Präsident bildet die Regierung um. Doch die Demonstranten fordern seinen Rücktritt.

Santiago de Chile. Um die Wut der Menschen auf den Straßen zu bändigen, hat Chiles Präsident Sebastián Piñera die Regierung umgebildet. Doch die heftigen Proteste in dem lateinamerikanischen Land gehen weiter. In der Hauptstadt Santiago de Chile lieferten sich Hunderte Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Das berichtete ein Journalist der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Die Sicherheitskräfte gingen nahe des Präsidentenpalastes mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten vor, die Steine auf die Polizisten warfen. Wenige Straßen vom Präsidentenpalast entfernt wurde ein Einkaufszentrum in Brand gesetzt. Die Feuerwehr eilte mit einem Großaufgebot zu dem Gebäude.

Der durch Massenproteste unter Druck geratene Piñera hatte am Montag seine Regierung umgebildet und acht der 24 Minister ausgetauscht. Er entließ unter anderem den umstrittenen Innenminister Andrés Chadwick.

Piñera sieht sich seit dem 18. Oktober mit beispiellosen sozialen Protesten konfrontiert. Die Demonstranten fordern seinen Rücktritt und eine grundlegende Änderung der Wirtschaftspolitik, die sie für die sozialen Probleme in dem Land verantwortlich machen. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.10.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Nach tagelangen Unruhen entschuldigte sich Präsident Piñera für die Ungleichheit im Land.
Analyse

Ein Milliardenpaket soll die Chilenen besänftigen

Nach tagelangen Unruhen entschuldigte sich Präsident Piñera für die Ungleichheit im Land. Er nahm die Strompreiserhöhung zurück, setzte einen Mindestlohn fest und versprach Gehaltskürzungen bei Politikern.
Auch die Verhängung des Ausnahmezustands hat die Gemüter nicht beruhigt. Mindestens elf Menschen starben bei Unruhen.
Rebellion

Chile: Anarchie in den Anden

Der Volkszorn entzündete sich an höheren U-Bahnpreisen. Dahinter steckt eine tiefe Frustration.
In Santiago patroulliert das Militär
Ein Land im Ausnahmezustand

Plünderungen, Proteste, Tote: Chile im Ausnahmezustand

Bei den Protesten gegen soziale Missstände im Land kommen zehn Menschen bei Plünderungen ums Leben. "Wir befinden uns im Krieg gegen einen mächtigen, unversöhnlichen Feind", sagte Präsident Piñera.
Santiago am Samstag.
Drei Tote

Militär patrouilliert in Santiago de Chile

Proteste gegen teuerere U-Bahn-Tickets eskalieren: Drei Menschen wurden bei Krawallen getötet. Regierung verhängt Ausnahmezustand.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.