Finanzen

Deutsche Bank wieder im Minus

18.05.2017, Frankfurt, DEU, Hauptversammlung Deutsche Bank AG. Fahnen der Deutsche Bank AG wehen vor der Frankfurter Fe
18.05.2017, Frankfurt, DEU, Hauptversammlung Deutsche Bank AG. Fahnen der Deutsche Bank AG wehen vor der Frankfurter Feimago images/Hannelore Förster
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Der Umbau kostet das größte deutsche Kreditinstitut viel Geld. Er kommt aber laut Konzernchef Sewing gut voran.

Die Deutsche Bank hat im vergangenen Quartal wegen ihres Konzernumbaus erneut einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 832 Millionen Euro, wie das größte deutsche Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Im zweiten Quartal hatte das Institut noch einen Verlust nach Steuern von 3,15 Milliarden Euro gemacht. "Die Transformation ist in vollem Gang, mit spürbaren Fortschritten auf der Kostenseite und beim Risikoabbau", sagte Vorstandschef Christian Sewing.

Die Aktien gaben im vorbörslichen Handel aber um drei Prozent nach. Am Dienstag schlossen die Papiere ebenfalls mit einem Abschlag.

Die Gesamterträge der Bank gingen im Sommerquartal um 15 Prozent zurück auf 5,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig legten die Kosten um vier Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. In allen vier Kerngeschäftfeldern verdiente das Institut weniger als im Vorjahreszeitraum. Nur in der Unternehmerbank, die das Firmenkundengeschäft sowie die Zahlungsverkehrsdienstleistungen beinhaltet, legten die Erträge zu. Zu schaffen machten der Deutschen Bank im vergangenen Quartal auch Rückgänge im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren. Dagegen nahm sie im Emissions- und Beratungsgeschäft mehr ein.

Die Deutsche Bank steckt derzeit mitten im größten Konzernumbau ihrer Geschichte. Weltweit fallen 18.000 Stellen weg, der verlustbringende Aktienhandel wird dichtgemacht, der Anleihehandel - das einstige Aushängeschild der Bank - wird zurechtgestutzt. Außerdem lagerte das Institut rund ein Fünftel der Bilanzrisiken in eine Art interne "Bad Bank" aus. Die darin enthaltenen Papiere sollen über die Jahre abgebaut werden, um dringend benötigtes Eigenkapital freizuschaufeln.

Kann Sewing abwärtstrend stoppen?

Nun wackeln die erst im Juli herausgegebenen Mittelfristziele. "Zum jetzigen Zeitpunkt bleiben unsere Ertragsbestrebungen sowie die Ziele für die Eigenkapitalrendite nach Steuern für das Jahr 2022 unverändert", hieß es freilich im Zwischenbericht der Bank. Den sinkenden Erträgen durch das eingetrübte Zinsumfeld wolle das Institut unter anderem mit höheren Gebühren gegensteuern. Das heißt, die Kunden werden zur Kasse gebeten.

(Reuters)

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