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Treichl-Abschied mit Milliardengewinn

Erste Group Bank CEO Treichl arrives for a news conference in Vienna
Erste Group Bank CEO Treichl arrives for a news conference in ViennaREUTERS
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Die Banken-Gruppe bestätigt den Ausblick, die Erträge sollen deutlich stärker zulegen als die Kosten.

Die börsennotierte Erste Group hat für die ersten neun Monate wieder einen Milliardengewinn ausgewiesen und den Ausblick für das Gesamtjahr 2019 bestätigt. Die Erträge sollten demnach stärker zulegen als die Kosten, das Kreditrisiko niedrig bleiben und das Eigenkapital mit mehr als elf Prozent verzinst sein.

Der scheidende Konzernchef Andreas Treichl sieht die Zeichen für die Gruppe gut stehen, wie er im Zwischenbericht am Mittwoch erklärte. "Ende 2019 werde ich meine Funktion als CEO zurücklegen. Es war ein Privileg, dieser Gruppe 25 abwechslungsreiche Jahre als Vorstand dienen zu dürfen". Anfangs mit rund 3000 Mitarbeitern in Österreich und jetzt mit etwa 47.000 in ganz Zentral- und Osteuropa.

Interesse für polnische mBank

Die Erste Group hat auch Interesse an polnischen mBank, einer Tochter der deutschen Commerzbank, signalisiert. Zu den weiteren Interessenten zählen auch polnische, aber internationale Bankkonzerne. Wie andere polnische Banken sitzt auch die mBank auf einigen Milliarden Euro an Schweizer-Franken-Krediten. Spalt sprach heute von einer "höheren Wahrscheinlichkeit", dass dieses Frankenportfolio kein Teil des Verkaufs sein wird.

Bei einem zwölf-prozentigen Anstieg des Betriebsgewinns auf 2,23 Mrd. Euro lag der Nettogewinn bis Ende September bei 1,223 Mrd. Euro, das war um 0,4 Prozent unter dem Wert von Vorjahr (1,228 Mrd. Euro). "Es freut mich, dass ich mich mit einem sehr positiven Ergebnis von Ihnen verabschieden kann", schrieb Treichl im Aktionärsbrief. In allen Kernmärkten wachse das Kreditgeschäft, auch bei den Einlagen sei keine Trendwende in Sicht.

Unter Berücksichtigung des Gewinns vom dritten Quartal - er lag mit 491 Mio. Euro deutlich über dem des Vorquartals sowie des Vorjahresquartals - belief sich die harte Kernkapitalquote Ende September auf 13,5 Prozent, womit die interne Zielquote erreicht sei. Ohne Quartalsgewinn waren es 13,1 Prozent. Im ersten Halbjahr hatte die Bank in Rumänien nach einem Urteil zum dortigen Bauspargeschäft eine Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe bilden müssen.

Die Erste-Aktie hat seit Jahresbeginn um gut zwölf Prozent zugelegt.

(apa)

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