Washington sanktionierte chinesische High-Tech-Firmen wegen Menschenrechtsvergehen gegen muslimische Uiguren. Die steirische AMS kooperiert mit einer. Ein Rüstungskonzern, der eine Überwachungsapp für Xinjiang bastelte, hat in Graz seine Europazentrale.
Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 2. November 2019 erschienen.
CETC, Hikvision, Megvii - so lauten die Namen großer Unternehmen, die in Österreich kaum bekannt sind. Doch hinter den chinesischen Technologiefirmen stecken nicht nur Milliardeninvestitionen, sondern sie sind auch am Aufbau des Überwachungsstaats in der westchinesischen Provinz Xinjiang beteiligt. Mindestens eine Million Menschen, vorwiegend muslimische Uiguren, sind dort laut UNO in Umerziehungs- und Arbeitslagern interniert. Das US-Pentagon spricht von bis zu drei Millionen. Auch nach Österreich haben die Unternehmen Geschäftsverbindungen.
Anfang Oktober – vor den jüngsten Handelsgesprächen – haben die USA mehrere chinesische Platzhirsche und Aufsteiger im Bereich Künstliche Intelligenz, Videoüberwachung und Sprachenerkennung auf eine schwarze Liste gesetzt. Sie unterstützten China bei der „Unterdrückung, Masseninternierung und Hightech-Überwachung der Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten“ in Xinjiang, hieß es in der Begründung Washingtons. US-Firmen dürfen ohne Genehmigung keine Komponenten oder Software mehr an die Unternehmen liefern. Für die chinesischen Tech-Hersteller ist das ein Problem, da sie besonders bei Halbleitern von US-Produzenten abhängig sind.