Interview

David de Rothschild: "Wir müssen wohl warten, bis wir an die Wand knallen"

David de Rothschild
David de RothschildBankierssohn David de Rothschild macht regelmäßig mit Umweltaktivismus Schlagzeilen. 2010 segelte er auf einem Floß aus Plastikflaschen von Kalifornien nach Australien. (c) Lea Fabienne
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Bankierssohn David de Rothschild gilt als Vermittler zwischen Finanzwelt und Umweltaktivismus. Im Rahmen der Impact Days Vienna sprach der 41-Jährige mit der „Presse“ über seine Vision einer ökologischen Weltwirtschaft.

Die Presse: Sie sindnach Wien gekommen, um im Rahmen der Impact Days Vienna vor jungen Start-ups zu sprechen. Welchen positiven „Impact“ können Firmen und Start-ups auf die Klimakrise haben?

David de Rothschild: Da gibt es kein richtig oder falsch. Man muss sich über unsere Situation einfach klar werden: Wir konsumieren einfach zu viel. Solange unser Wirtschaftssystem vom BIP angetrieben wird und dieser unser einziger Richtwert für Erfolg eines Landes ist, dann sind wir verloren.

Sie haben mit „Lost Explorer“ eine Luxusmarke kreiert, machen aber seit Jahren mit Umweltaktivismus auf den Klimawandel aufmerksam. Wie passt Luxus und Nachhaltigkeit zusammen?

So etwas wie eine nachhaltige Marke gibt es nicht. Das ist ein Mythos. Jeder, der Ihnen das erzählt, erzählt Ihnen das aus Marketing-Gründen. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Als wir mit „Lost Explorer“ begonnen haben, haben wir angefangen, zu verstehen, wie man die Beziehung zwischen Handel und Erhaltung anders sehen könnte. Wir haben deshalb eine neue juristische Struktur geschaffen, sodass die Marke zu 100 Prozent der Natur gehört. Es gibt keine Shareholders. 100 Prozent unserer Profite werden der Natur zurückgegeben. Wir haben keine Investoren, wir haben Spender. Das ist eine neue Art, Wirtschaft zu betrachten.

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