Chiles Präsident sagt UN-Klimakonferenz im Dezember ab

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Von einer „schmerzhaften“ Entscheidung spricht Präsident Pinera. Er ist wegen beispielloser sozialer Proteste unter Druck geraten.

Chile sagt wegen der Unruhen im Land sowohl den Weltklima- als auch den Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) ab. Staatschef Sebastian Pinera sagte am Mittwoch, sein Land werde die Treffen im November und Dezember wegen der seit Wochen andauernden gewaltsamen Proteste nicht ausrichten. "Das ist eine sehr schwierige Entscheidung gewesen. Eine Entscheidung, die sehr schmerzhaft ist, weil wir wissen, wie wichtig der Klimagipfel und die APEC-Konferenz für Chile und die Welt sind."

Piñera sieht sich seit dem 18. Oktober mit beispiellosen sozialen Protesten konfrontiert. Die Demonstrationen wurden durch eine Erhöhung der U-Bahn-Preise in der Hauptstadt Santiago de Chile ausgelöst. Inzwischen fordern die Demonstranten den Rücktritt von Präsident Pinera und eine grundlegende Änderung seiner Wirtschaftspolitik, die sie für die sozialen Probleme in dem südamerikanischen Land verantwortlich machen.

Ursprünglich hatte Brasilien die 25. UN-Klimakonferenz ausrichten wollen. Ende November 2018 gab die Regierung in Brasilia unter Verweis auf die angespannte Haushaltslage jedoch den Verzicht auf die Gastgeberrolle bekannt. Hintergrund war Kritikern zufolge vor allem der bevorstehende Amtsantritt des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro, der als Klimawandel-Skeptiker bekannt ist.

(APA/AFP)

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